Nach zweimaliger Verschiebung aufgrund der COVID-Pandemie war es am Donnerstagabend endlich soweit: Die KVÖ-Gala konnte stattfinden und die erfolgreichen AthletInnen geehrt werden. Prominenz aus Sport, Politik und Wirtschaft kamen in die Innsbrucker Villa Blanka, um Österreichs Kletter-Asse hochleben zu lassen.
KVÖ-Präsident Eugen Burtscher zeigte sich stolz auf die Leistungen in den letzten Monaten und Jahren: „Unsere Athletinnen und Athleten konnten sowohl in der Jugend als auch im Erwachsenenbereich viele Medaillen gewinnen. Großer Höhepunkt war dann die Olympiamedaille von Jakob in Tokio. Gleichzeitig müssen wir uns als Verband bei vielen Unterstützern bedanken – nur wenn wir ein offenes Ohr in der Politik und starke Sponsoren haben, ist das alles möglich.“
Zu den Gästen in der Villa Blanka zählten Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler, ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel, Sport Austria-Präsident Hans Niessl und Sport Austria-Generalsekretär Gerd Bischofter, Sektionschef Sport Philipp Trattner, Leiter Abteilung Sport im Land Tirol Reinhard Eberl, Amtsleiter Sport der Stadt Innsbruck Romuald Niescher, Sporthilfe-Geschäftsführer Gernot Uhlir oder ASVÖ-Präsident Hubert Piegger.
Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler sagte: „Der Kletterverband ist ein absoluter Vorzeigeverband, eines der Tiroler Prunkstücke. Wir alle haben die Athletinnen und Athleten bei den Bewerben verfolgt und mitgezittert, sie sind die Aushängeschilder und Botschafter nach außen. Mit dem Heim-Weltcup in Innsbruck ist vergangenes Jahr eine großartige Premiere gelungen, und wir freuen uns schon auf Juni, wenn wieder alle Augen auf den Weltcup gerichtet sein werden.“
Mit dem KVÖ-Jugendsportpreis ausgezeichnet wurden: Johannes Hofherr, Tobias Plangger, Mattea Pötzi, Stefan Scherz, Nicolai Užnik, Raffael Gruber, Timo Užnik und Sina Willy. Die Ehrenabzeichen in Gold, Silber und Bronze wurden von Sport Austria-Präsident Hans Niessl überreicht, dieser sagte: „Klettern hat in der Gesellschaft einen besonderen Stellenwert. Ich habe heute erfahren, dass man mit sechs oder sieben Jahren mit dem Klettern beginnt und dass der älteste Aktive 99 Jahre alt ist. Es ist ein Sport für Jung und Alt, einer der verbindet und in dem sich viele Menschen ehrenamtlich engagieren. Ich gratuliere allen Athletinnen und Athleten zu den großartigen Leistungen und wünsche für die Zukunft ähnliche Erfolge.“
Das Bronzene Ehrenabzeichen des KVÖ erhielt Lawrence Bogeschdorfer, das Silberne ging an Katharina Ritt und Edith Scheinecker. Mit dem Goldenen Ehrenabzeichen wurde Paraclimbing-Weltmeister Angelino Zeller ausgezeichnet.
Der große Höhepunkt folgte mit der „Olympia-Ehrung“ für Jessica Pilz und Jakob Schubert. „Mit eurem Einsatz, eurem Willen und eurer Fähigkeit, die schlimmsten Hindernisse zu überwinden, habt ihr uns alle begeistert und euch selbst einen riesengroßen Traum erfüllt“, zeigte sich KVÖ-Geschäftsführer Heiko Wilhelm emotional. „Ihr habt Millionen Menschen auf der ganzen Welt erreicht und begeistert. Nicht nur deshalb könnt ihr stolz auf euch sein, wir sind es jedenfalls.“
ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel erinnerte sich noch genau an die Olympische Premiere des Sportkletterns: „Wenn darüber gesprochen wird, zieht es mir wieder die Gänsehaut auf. Wir haben mit Jessica mitgelitten und uns mit Jakob gefreut. Als er als letzter im Vorstieg auf das Top geklettert ist und keiner genau wusste, ob es zu einer Medaille reicht, dann auf der Tafel Platz drei aufleuchtete und sich alle in den Armen gelegen sind – das sind Momente für die Ewigkeit. Als ÖOC sind wir enorm stolz auf Ausnahmekönner wie Jessy und Jakob und sind uns sicher, dass wir in Paris wieder einige Gänsehautmomente erleben werden.“
Pilz zeigte sich überrascht: „Damit habe ich heute gar nicht gerechnet, weil die Spiele doch schon eine Zeit her sind. Wenn ich jetzt wieder darüber nachdenke, kommt es natürlich wieder hoch. Die Freude über den harten Fight mit der Verletzung nur zehn Wochen vor den Spielen überwiegt. Tokio war für mich eine prägende Erfahrung.“
Schubert sah es ähnlich: „Der Moment als ich erfahren habe, dass ich Bronze geholt habe, war unbeschreiblich. Es kommen so viele Emotionen auf einmal zusammen, man weiß gar nicht, wohin mit seiner Freude. Wenn ich die Bilder von damals sehe, kommt mir das sofort wieder in den Sinn. Die ganzen Umstände mit dem schlechten Speedbewerb und dem durchschnittlichen Bouldern haben es einfach so besonders gemacht. Ich dacht vor dem Vorstieg tatsächlich, dass ich keine Chance mehr auf eine Medaille habe. Aber sie liegt bei mir zu Hause und ich gebe sie auch nicht mehr her.“