Nur wenige Kilometer voneinander entfernt warten im Tiroler Oberland am Ostermontag zwei echte Kracher in der 4. Runde des Kerschdorfer Tirol-Cups! Im Silzer Pirchet empfängt die SPG Silz/Mötz ab 14 Uhr das Regionalliga Team der SVG Reichenau. Und drei Stunden später kommt es im Haiminger Waldstadion zum ewig jungen Kräftemessen der Gebietsliga-Mannschaft von Marcel Schreter gegen den SC Imst aus der Regionalliga Tirol.
Langjährige Fußballfans erinnern sich noch ausgezeichnet an die Spielzeit 1987/88, als Haiming und Imst in der Regionalliga West die sportlichen Klingen kreuzten. Die Rivalität war damals riesig, zum ersten Derby am 13. September 1987 pilgerten nicht weniger als 1.500 Fans nach Haiming. Zuschauerzahlen, die heute nahezu unvorstellbar sind.
Die damals vom Imster Norbert Schatz betreuten Haiminger siegten vor eigenem Anhang deutlich mit 3:0. Die Hauptstädter revanchierten sich am 17. April 1988 mit einem 1:0 am alten Sportplatz in der Oberstadt. Am Ende der Saison mussten die Imster dennoch absteigen. Haiming hielt hingegen die Klasse.
Die Größen beider Teams aus der damaligen Zeit sind längst im Fußballer-Rentenalter. Die Brisanz des Duells am Ostermontag ist aber gewaltig. Denn die Haiminger – als inzwischen klarer Underdog – wollen dem Oberländer Krösus selbstredend ein Bein stellen.
Bei Haiming-Coach Marcel Schreter ist die Vorfreude groß: „Nach dem Sieg gegen Tirol-Ligist Münster im Herbst habe ich Imst oder Telfs als die erklärten Wunschgegner genannt. Es ist richtig cool, dass es dann wirklich Imst geworden ist. Bei der Partie erwarten wir uns, dass in Haiming richtig die Hütte brennt. Natürlich ist Imst der klare Favorit. Aber wir haben im Laufe der Saison gezeigt, dass wir auch Fußball spielen können. Und wer mich kennt, weiß, dass ich die Mannschaft auch gegen einen Regionalligisten nicht mauern lassen werde. Es gilt taktisch in die Trickkiste zu greifen. Aber mein System bleibt offensiv angelegt.”
Imsts Herbert Ramsbacher meint: „Wir wissen natürlich, dass dieses Duell für unseren Gegner das Spiel des Jahres wird. Ich erwarte mir eine tolle Kulisse. Das Match soll Werbung für den Oberländer Fußball sein. Wir wollen den Haimingern am Ostermontag einige verspätete Ostereier ins Nest legen. Denn der Cup ist für uns die große Chance, in relativ wenigen Spielen viel zu erreichen. Überraschen werden sich Marcel und ich gegenseitig nicht können. Denn wir kennen uns noch bestens aus gemeinsamen Wacker-Zeiten.”
Gipfeltreffen in Silz
Bei der SPG Silz/Mötz liegt das Hauptaugenmerk zwar auf der Meisterschaft, die Cup-Partie gegen Westligist Reichenau ist aber eine schöne Herausforderung. „Wir werden das Spiel zu 100 Prozent ernst nehmen und wollen natürlich auch weiter kommen. In der Vorbereitung haben wir gegen die Reichenau 1:0 gewonnen, aber dieser Sieg war nicht aussagekräftig, da auf beiden Seiten zahlreiche Spieler gefehlt haben”, sagt Trainer Helmut Kraft.
Schmerzlich: Bei der SPG wird neben dem an der Schulter operierten Clemens Walch vorerst auch Samuel Krismer ausfallen, der sich im Spiel gegen Prutz/Serfaus eine Rippe angebrochen hat.
Kraft übt auch Kritik an der Terminierung der Partie: „Wir haben am Samstag das Meisterschaftsspiel bei unserem ärgsten Widersacher Mils, während die Regionalliga Pause macht. So etwas gehört dann schon hinterfragt.”
Interessant auch die Cup-Aufgabe für Gebietsliga-West-Tabellenführer Umhausen: Die Ötztaler treffen auf den SV Weerberg aus der Gebietsliga Ost (17 Uhr). Der FC Nassereith empfängt den FC Wacker Innsbruck II (16 Uhr).