Vereinstreue? Früher wurde diese auch im Fußball-Unterhaus groß geschrieben. Es war einmal! Denn inzwischen wechselt manch ein Kicker nicht zuletzt wegen lukrativer finanzieller Angebote den Club schneller als seine Kleidung.
Es gibt sie aber noch – die rühmlichen Ausnahmen! Ein Beispiel dafür: Tim Duinkerk in den Reihen der SPG Silz/Mötz. Von seinem Stammverein Mieming wechselte der heute 23-Jährige einst in die U15 der SPG Silz/Mötz. „Es war schon damals cool, denn ich durfte bald bei der Kampfmannschaft mittrainieren”, erinnert sich Duinkerk zurück.
Es sollte für ihn dann schnell gehen: Unter Trainer Jürgen Soraperra stand er schon häufig im Kader des ersten Teams. Unter Aleksandar Matic spielte er dann regelmäßig. Wurde ein wichtiger Teil der Mannschaft.
Als Matic nach der Herbstserie 2019 frühzeitig durch Helmut Kraft ersetzt wurde, gab es im Team Unruhe. So manch ein –Spieler schwor auf den serbischen Motivator. Für Duinkerk stand aber auch da ein Wechsel nicht zur Debatte.
„Ich habe sofort erklärt, dass ich bleiben will, und das auch nie bereut. Heli macht mit uns ein tolles Training. Man merkt da seine Profi-Vergangenheit. Auch das heuer abgehaltene Wintertrainingslager war richtig intensiv”, schwärmt der Mittelfeldspieler. Den in den vergangenen Jahren so mancher Verein wie etwa Imst oder Stams ködern wollte.
Doch ihm taugt auch die Vereinsphilosophie unter Obmann Christian Kranebitter: „Es werden klare Ziele formuliert. Und heuer soll’s mit dem Aufstieg in die Regionalliga klappen. Einfach wird’s aber nicht. Denn gegen uns gibt jeder Gegner 120 Prozent.”
Auch im vergleichsweise jungen Alter sieht es Duinkerk auch als seine Verpflichtung an, dem Verein und nachrückenden Eigenbauspielern zu helfen. Und ist gleichzeitig begeistert von Ex-Profis wie Clemens Walch und Harald Pichler, die mit ihm für die SPG die Fußballschuhe schnüren: „Zu solchen Spielern schaut man natürlich auf. Sie sind total lässig und bodenständig, einfach richtige Kumpels ohne jede Starallüren.”
Bild: Tim Duinkerk (rechts) hat große Vereinsloyalität und geht am Feld keinem Zweikampf aus dem Weg.