Vom Abstiegskandidaten zum Aufstiegsanwärter! Und dies binnen 17 Spieltagen. Der Fußballherbst war für Regionalligist Telfs wahrlich ein goldener, was auch ein Blick auf die nackten Zahlen zeigt. Die zweitmeisten Tore erzielt, stärkstes Heimteam der Liga, 15 Wochen lang Tabellenführer und dies zeitweise mit einem Vorsprung von sechs Zählern.
Auch ob dieser beeindruckenden Zahlen und der Tatsache, dass Schennach & Co. nach Verlustpunkten zwei Zähler vor dem aktuell Zweiten Kitzbühel liegen, lebt die Chance auf eine Qualifikation für die Regionalliga West. An dieser sind nur die jeweils zwei besten Teams aus Vorarlberg, Salzburg und Tirol teilnahmeberechtigt. Eine Teilnahme wäre wohl die Krönung einer bis jetzt phänomenalen Saison.
Der zu Meisterschaftsstart als Ziel ausgegebene Klassenerhalt ist bereits in trockenen Tüchern. Neun Punkte Vorsprung auf den Achten Imst bei noch vier ausstehenden Runden…, das langt. Auch weil die Konkurrenten um einen Platz unter den Top Sieben wie Imst, Kufstein und Wacker noch in den direkten Duellen aufeinandertreffen. Zudem sind die „Säbelzahntiger“ ein Spiel im Hintertreffen, ist der Nachtrag gegen Fügen noch ausständig.
Der Torjäger: Mit 17 Treffern in 17 Spielen (alle 87 Minuten eines) war Can Alak nicht nur der beste Torschütze seines Teams, sondern auch der beste in der Regionalliga-Tirol. Mit ein Grund, warum der 22-Jährige künftig für Zweitligist Vorwärts Steyr auf Torjagd geht. Mit Julius Perstaller (neun Tore, alle 98 Minuten eines) schaffte es ein weiterer „Säbelzahntiger“ in die Top Ten. Marvin Kranebitter hält bei sechs Treffern, Michael Augustin bei fünf. Interessant: Das Offensiv-Quartett zeichnet sich für 84 Prozent der 44 Telfer Treffer verantwortlich.
Der „Bad Boy“: Das Rennen um die Nachfolge von Vorjahres-Bad-Boy Florian Patterer dürfte schon frühzeitig entschieden sein. Manuel Rott brachte es bei 15 Einsätzen auf stolze neun Verwarnungen. Ein Wert, an den kein anderer Teamkollege nur annähernd herankommt. Am ehesten noch Tobias Parth, Michael Schennach und Philipp Viertler. Das Trio sah jeweils fünfmal Gelb. Bemerkenswert: Nicht ein Spieler musste vorzeitig unter die Dusche.
Der Marathonmann: Can Alak kam bei allen 17 Spielen zum Einsatz, brachte es auf 1.481 Spielminuten. Nur gegen Imst (69.), den SVI (80.), Kitzbühel (75.) und in der Reichenau (87.) verließ der Neo-Steyr-Spieler den grünen Rasen vorzeitig. Nicht minder fleißig die Kovacevic-Brüder Alen und Amel mit 1.462 bzw. 1.444 Einsatzminuten.
Der höchste Sieg: Gegen Wacker II (5:1), Hall (5:1) und den SVI (4:0) gelang jeweils ein Sieg mit vier Toren Differenz. Die trefferreichste Begegnung war das 5:4 über die Tirol Amateure im letzten Heimspiel des Jahres.
Die höchste Niederlage: Nur in Kitzbühel (1:3) und gegen die Reichenau (0:2) setzte es eine Niederlage mit mehr als einem Tor Differenz.
Die längste Erfolgsserie: Von Runde acht bis elf feierte die Rott-Elf vier Siege am Stück.
Die längste Negativserie: Zwei Niederlagen in Folge mit keinem einzigen erzielten Treffer. Das war es dann aber auch schon.
Führung verteidigt: In neun der 17 Spiele das 1:0 erzielt, gingen die Grün/Weißen achtmal als Sieger vom Platz. Nur ein Spiel ging trotz Führung noch verloren.
Rückstand aufgeholt: Achtmal erzielte der Gegner das erste Tor. Dennoch standen am Ende immerhin drei Siege. Fünfmal war jede Mühe umsonst.
Torsperre: Viermal hielten Daniel Mittermair und Christoph Häfele ihren Kasten sauber. In der Offensive stand dreimal die Null.
Halbzeitcheck: Nach der Hinrunde auf Rang vier liegend hält Telfs aktuell bei 33 Zählern. Würden lediglich die Ergebnisse der zweiten Halbzeit zählen, wären es 31 Punkte. Ginge es nach den Resultaten der ersten Hälfte wären es nur 29.
Wann fielen die Tore? 25 der 44 Tore gelangen nach dem Seitenwechsel. Elf waren es direkt nach Wiederanpfiff. Am öftesten (14 Mal) jubelte die Rott-Elf allerdings zwischen der 16. und 30. Minute. In der Viertelstunde vor dem Pausentee gab es dagegen nur zweimal Grund zu Jubel.
Von den 24 Gegentoren fielen 14 im zweiten Durchgang. Sechs waren es in der grün/weißen Schlussviertelstunde, je dreimal klingelte es zu Beginn, sowie zwischen der 31. und 45., sowie der 46. und 60. Minute.
MARATHONMÄNNER
Einsatzzeiten in Minuten
Can Alak 1.481
Alen Kovacevic 1.462
Amel Kovacevic 1.444
Michael Augustin 1.422
Philipp Viertler 1.391
Manuel Rott 1.284
Abidin Ölmez 1.228
Tobias Parth 1.179
Daniel Mittermair 1.170
Marvin Kranebitter 1.097
Michael Schennach 982
Julius Perstaller 880
Christoph Häfele 360
Valerio Espa 338
Florian Patterer 325
Bedran Özgen 303
Martin Struggl 225
Tobias Kranebitter 134
Mathias Wachter 68
Gabriel Eiter 49
Daouda Sidibe 9