ÖRV/Reker

ÖRV-Asse in Lettland gefordert

Nach Winterberg, wo Österreichs Rodler mit sechs Podestplätzen fulminant ins neue Jahr gestartet waren, gastiert der Rennrodel-Weltcup 2021/22 an diesem Wochenende im lettischen Sigulda. Neben den klassischen Disziplinen steht auch ein Sprint-Weltcup auf dem Programm.

Nach den frühlingshaften Rahmenbedingungen in der Vorwoche beschert Sigulda den 168 Athletinnen und Athleten aus 27 Nationen aktuell winterliches Wetter und damit perfekte Fahrverhältnisse. Österreichs Olympia-Rodler, die im heurigen Saisonverlauf bereits acht Weltcupsiege und dreizehn weitere Podestplätze zu Buche stehen haben, starten mit zehn Schlitten in die siebente von insgesamt neun Weltcupentscheidungen.

Neben den gesetzten ÖRV-Schlitten ließen Lisa Schulte und Reinhard Egger im heutigen Nationencup nichts anbrennen. Egger belegte hinter den Letten Arturs Darznieks und Riks Rozitis den starken dritten Rang und sicherte sich damit ebenso sein Weltcupticket für das bevorstehende Rennwochenende wie Schulte, die in der Qualifikation der Damen auf Platz elf kam.

Nicht dabei sind diesmal Selina Egle und die Doppelsitzer Thomas Steu und Lorenz Koller, die auf die Reise nach Lettland verzichtet haben. Die Gesamtweltcup-Sieger der Vorsaison wollten aufgrund der Fußverletzung von Steu und der Sturzgefahr im technisch schwierigen Eiskanal von Sigulda in Hinblick der Olympischen Spiele kein unnötiges Risiko eingehen. Das Duo nutzte die Zeit für ein intensives Bahn- und gezieltes Athletiktraining in Igls. Selina, die jüngere der beiden Egle-Schwestern, die heuer maturiert, ist wieder auf die Schulbank zurückgekehrt. 

Nach dem Weltcup in Oberhof (15./16.01.) wird das komplette ÖRV-Aufgebot für die Peking-Spiele bekannt gegeben. Besondere Spannung verspricht das Ringen um den dritten Startplatz im Herren-Einsitzer, das sich auf ein Duell zweier Sprint-Weltmeister zuspitzt. Nico Gleirscher, der amtierende Champion, ließ beim Heim-Weltcup mit Rang vier und zuletzt in Winterberg mit Rang zwei aufhorchen. Jonas Müller, Titelträger von 2019, wusste in Igls im Sprint mit Rang zwei zu überzeugen, in Winterberg belegte der Vorarlberger Platz fünf. Reinhard Egger, der beim Weltcupauftakt in Peking mit Rang fünf sein bis dato bestes Saisonergebnis erzielte, hat in der internen Olympia-Qualifikation die aktuell schlechtesten Karten.

Vor der Abreise nach China bestreiten die Kunstbahn-Asse noch das Weltcupfinale in St. Moritz (22./23.01.), das auch als Europameisterschaft ausgeschrieben ist.

Nico Gleirscher: „Jonas und ich sind die Jüngsten im Herren-Team, wir sind gute Freunde, wenn wir im Weltcup unterwegs sind, teilen wir uns immer das Zimmer. Wir wissen beide, dass es sich hinsichtlich der Olympiaqualifikation zuspitzt und zumindest einer von uns beiden durch die Finger schauen wird. Aber egal wie es ausgeht, wir gönnen einander den Erfolg, werden uns auch künftig bestmöglich unterstützen.“

Jonas Müller: „Ich habe mir in Sigulda in der Vergangenheit zumeist mit der Konstanz schwergetan, in den seltensten Fällen zwei gute Läufe in Folge ins Ziel gebracht. Das gilt es zu ändern, ich weiß was zu tun ist, werde Vollgas geben und freue mich auf das Rennen.“

Reinhard Egger: „Ich bin aufgrund der bisherigen Ergebnisse in der Ausscheidung für Peking Außenseiter, weiß, dass ich hier und kommende Woche in Oberhof regelrecht explodieren muss. Mit der Bahn in Sigulda verbindet mich so etwas wie eine Hass-Liebe, die Leistung im Nationencup war in Ordnung, mal schauen, ob ich morgen noch etwas draufpacken kann.“

Madeleine Egle: „Das Training ist gut gelaufen, ich fühle mich auf der Bahn sehr wohl, möchte an meine zuletzt gezeigten Leistungen anschließen. In Sigulda muss man neben den heimstarken Lettinnen vor allem mit den Russinnen rechnen, die hier regelmäßig trainieren und viel Bahnerfahrung haben. Die deutschen Damen sind sowieso überall schnell, es wird mit Sicherheit wieder ein spannendes Rennen.“

Yannick Müller: „Die Bahn ist technisch anspruchsvoll und herausfordernd, man muss aktiv rodeln, das liegt uns. Noch fehlt uns hier ein absolutes Top-Ergebnis, wir wollen an die Leistung von Winterberg anknüpfen und abermals anschreiben.“

7. Eberspächer Rennrodel-Weltcup/Sigulda:

ÖRV-Aufgebot:

Herren:

Reinhard Egger, David Gleirscher, Nico Gleirscher, Wolfgang Kindl, Jonas Müller

Damen:

Madeleine Egle, Hannah Prock, Lisa Schulte

Doppelsitzer:

Juri Gatt/Riccardo Schöpf, Yannick Müller/Armin Frauscher

Zeitplan:

Samstag, 08. Jänner 2022:

09.10 Uhr            Herren/1. Lauf

10.45 Uhr            Herren/2. Lauf

12.30 Uhr            Doppelsitzer/1. Lauf

13.50 Uhr            Doppelsitzer/2. Lauf

Sonntag, 09. Jänner 2022:

09.05 Uhr            Damen/1. Lauf

10.30 Uhr            Damen/2. Lauf

12.00 Uhr            Sprint/Herren

12.45 Uhr           Sprint/Doppelsitzer

13.20 Uhr            Sprint/Damen

Foto: ÖRV/Reker

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