Nach ihrem bärenstarken Auftakt ließen sich die heimischen Rodler auch am zweiten Tag der Winterberg-Konkurrenz nicht lumpen. Madeleine Egle raste bei den Damen auf Rang drei, in der Team-Staffel jubelten die Österreicher über Platz zwei. Damit eroberten die ÖRV-Asse beim Neujahrs-Weltcup im Sauerland insgesamt sechs Podestplätze.
Warme Temperaturen, eine hohe Lufttemperatur, zwischenzeitlich Regen – auch die zweite Winterberg-Halbzeit war aufgrund der extrem schwierigen Rahmenbedingungen nichts für schwache Nerven. Bereits bei der Damen-Konkurrenz ließ die Eisbeschaffenheit trotz verkürztem Startintervall spürbar nach, in beiden Durchgängen waren die späteren Nummern klar im Nachteil.
Madeleine Egle, die als letzte ins Rennen gestartet war, verlor auf die Halbzeitführende Natalie Geisenberger 38 Hundertstel. Der 17. Zwischenrang und die gestürzte Startreihenfolge bescherten der Tirolerin in Durchgang zwei dann deutlich bessere Bahnverhältnisse, die die dreifache Saisonsiegerin mit der Bestzeit auch optimal ausnutzen konnte. Egle katapultierte sich damit noch auf Rang drei und jubelte über ihr viertes Weltcup-Podium in Folge. Der Sieg ging an die Deutsche Julia Taubitz, die damit ihre Führung im Gesamtweltcup weiter ausbauen konnte, Landsfrau Natalie Geisenberger belegte Rang zwei. Ebenfalls Grund zur Freude hatte Hannah Prock, die als zweitbeste Österreicherin auf Platz sechs kam und damit ihr bestes Saison-Ergebnis fixierte. Lisa Schulte musste heute mit Rang 18 Vorlieb nehmen, Selina Egle, der im ersten Durchgang ein Kippsturz unterlief, belegte Platz 25.
In der abschließenden Team-Staffel gelang den Österreichern in Besetzung Madeleine Egle, Nico Gleirscher und Thomas Steu/Lorenz Koller im Kollektiv gute Fahrten. Das heimische Quartett musste sich lediglich der lettischen Auswahl beugen. Die Amerikaner belegten Rang drei, die favorisierten Deutschen mussten diesmal mit Platz vier Vorlieb nehmen.
Der Rodel-Weltcup macht am kommenden Wochenende Station in Sigulda, wo neben den klassischen Disziplinen auch ein weiterer Sprint-Weltcup auf dem Programm steht. Selina Egle, die aufgrund ihrer Maturavorbereitung auf die Schulbank zurückkehrt, verzichtet ebenso wie die Doppelsitzer Thomas Steu und Lorenz Koller auf einen Antritt im lettischen Eiskanal.
Thomas Steu: „Wir haben heute in der Team-Staffel so ziemlich das Maximum rausgeholt, daher sind wir mit dem zweiten Platz auch super happy. Den Weltcup in Sigulda am kommenden Wochenende werden wir auslassen. Die Bahn ist technisch sehr schwierig, wir hatten hier in der Vergangenheit einige Stürze, wollen mit meiner Fußverletzung in Hinblick der Olympischen Spiele kein unnötiges Risiko eingehen. Der Plan ist kommende Woche in Igls so viele Trainingsläufe wie möglich zu absolvieren und gezielt im Athletikbereich zu arbeiten. In Oberhof steigen wird dann wieder in den Weltcup ein.“
Madeleine Egle: „Das es so ausgeht, hätte ich nicht geglaubt. Meine Läufe waren doch sehr fehlerhaft, ich bin mit meiner Leistung nicht ganz zufrieden. Ich wollte im zweiten noch einmal voll angreifen. Durch den einsetzenden Regen hatte ich sicher etwas Glück, dafür hatte ich es im ersten Lauf mit der letzten Startnummer deutlich schwerer. Solche Rennen sind einfach schwierig, umso mehr freue ich mich über das Ergebnis.“
Ergebnisse:
Damen:
1. Julia Taubit GER 1:53.167
2. Natalie Geisenberger GER +0.241
3. Madeleine Egle AUT +0.256
6. Hannah Prock AUT +0.527
18. Lisa Schulte AUT +1.032
25. Selina Egle AUT +4.926
Team-Staffel:
1. Lettland 2:24.294
2. Österreich +0.358
3. USA +0.508
Foto: ÖRV/Reker