Die Frage nach der Nummer eins im Fußball-Oberland wurde vorerst deutlich beantwortet: Regionalliga-Tabellenführer Telfs behielt im mit Spannung erwarteten Derby klar mit 4:0 die Oberhand, ließen die Imster in eine Debakel schlittern. Das ging für die mit abermals großen Ambitionen in die Saison gestarteten Mannen von Trainer Herbert Ramsbacher voll auf die Zwölf!
Den Torreigen eröffnete im Prestigeduell Can Alak mit einem nicht unhaltbar erscheinenden Freistoßkracher in Minute 24. Nur fünf Minuten später ließ Telfs-Kapitän Manuel Rott das 2:0 folgen. Ramsbacher reagierte zur Halbzeit, brachte mit Joshua Stigger, Elias Ulses und Thomas Moser drei frische Kräfte. Allerdings vergeblich, den Ex-Profi Julius Perstaller stellte mit dem 3:0 (55.) die Weichen endgültig auf den Telfer Sieg. Joker Valerio Espa besorgte in der 81. Minute den Endstand.
Ramsbacher bilanzierte: „Klar war, dass jene Mannschaft, die das erste Tor kassiert, Probleme bekommen wird. Das waren in dem Fall leider wir. Der Rückstand hat unseren Matchplan über den Haufen geworfen. Und dann wird es natürlich brutal schwer gegen eine Mannschaft, die vor Selbstvertrauen strotzt. Telfs hat Leidenschaft, Herz und Mut gezeigt – und das Spiel auch in dieser Höhe verdient gewonnen.”
Bezüglich seines eigenes Teams war der Coach mit der Körpersprache der gesamten Mannschaft unzufrieden. „Was uns in Schwaz noch ausgezeichnet hatte, konnten wir gegen Telfs überhaupt nicht auf den Platz bringen.”
Leise Kritik übte Ramsbacher auch am eigenen Anhang: „Die Telfer waren auf der Tribüne richtig laut. Ich würde mir von unseren Fans wünschen, dass sie uns auch so kraftvoll unterstützen, wenn es einmal nicht gut läuft.”
In Telfs herrscht nach dem deutlichen Erfolg natürlich Euphorie. Wobei Trainer Werner Rott gewohnt nüchtern analysierte: „Imst hat sich wie erwartet präsentiert.“ Die in seinen Augen destruktive Spielweise der Gastgeber hat ihn dennoch überrascht. „Zuhause mit einer Fünferkette zu spielen, naja. Aber so haben sie auch Schwaz erwischt. Jedenfalls haben sie uns das Spiel komplett überlassen und nur auf unsere Fehler gewartet. Aber die haben wir eben nicht gemacht, weil wir vor allem in der letzten Reihe extrem bissig, extrem stark agiert haben.“
Im zweiten Abschnitt riskierte Imst mehr, stellte auf ein 4-4-2 um. „Auch darauf waren wir vorbereitet. Wir haben vorab besprochen, dass wir im Fall der Fälle auf Fünferkette umstellen. Das hat`s dann aber nicht gebraucht”, sagte Rott.
Imst gastiert nun an kommenden Samstag ab 17 Uhr beim FC Kufstein. Telfs empfängt am Sonntag um 17 Uhr den SVI.