Tobias Plangger (ÖAV Innsbruck) feiert bei der Kletter-WM in Moskau den größten Erfolg seiner noch jungen Karriere. Der 20-jährige Tiroler belegte im Speed-Bewerb den fünften Platz und holte damit das beste WM-Speedergebnis für Österreich aller Zeiten.
Nach der starken Qualifikation mit Rang 15 bekam es der Heeressportler in der ersten K.o.-Runde mit dem favorisierten Russen Dimitrii Timofeev zu tun. Der Lokalmatador, der bereits einen Speed-Weltcup gewinnen konnte, ging als Quali-Zweiter als klarer Favorit in das Duell – Plangger entschied es dennoch für sich. Mit einem guten Start setzte der Innsbrucker seinen Gegner unter Druck, ehe dieser wegrutschte.
„Ich wollte einfach befreit klettern, das ist mir gelungen. Im Lauf habe ich gemerkt, dass er einen Fehler hat, konnte aber die Konzentration aufrechterhalten. Dann habe ich abgeschlagen und gemerkt, dass ich in den Top-8 bin, ein unglaubliches Gefühl“, so Plangger.
Im Viertelfinale traf der Tiroler dann auf den Spanier Erik Noya Cardona. In einem packenden Duell musste sich Österreichs Speed-Rekordhalter schließlich um eine Hundertstel geschlagen geben und verpasste den Halbfinal-Einzug nur um Haaresbreite. „Das nächste super Rennen! Mit Erik verstehe ich mich super, es war ein knappes Duell und eine tolle Show. Dieses Mal hat es für ihn gereicht, nächstes Mal sieht es vielleicht anders aus. Ich bin ja noch jung und habe noch einige Wettkämpfe vor mir.“
Am Ende jubelte Plangger mit dem Betreuerteam. „Es ist schwer, das alles in Worte zu fassen. Ich bin überwältigt und sehr zufrieden, dass alles so gelaufen ist, wie ich es mir vorgestellt habe – und eigentlich sogar noch besser. Mit so einer Platzierung habe ich nicht gerechnet.“
Rang fünf ist auch das beste rot-weiß-rote Speedergebnis in der WM-Geschichte. Nie zuvor war ein Österreicher in dieser Disziplin besser platziert. „Das höre ich zum ersten Mal, überrascht mich aber nicht. Speed war in Österreich nicht so im Fokus, aber es freut mich, dass ich das ändern konnte. Vielleicht schaffen wir ja eines Tages auch eine Medaille bei einer WM.“
Das KVÖ-Betreuerteam um Sportdirektor Heiko Wilhelm und KVÖ-Nationalcoach Kilian Fischhuber freute sich Plangger. „Ein fünfter Platz bei einer WM, das muss erst einmal jemand nachmachen. Tobias hat sich für seine konsequente harte Arbeit belohnt, und fast wäre sogar noch mehr drin gewesen. Nicht auszudenken, wenn er das Viertelfinale gewinnt und ins Halbfinale einzieht“, streute Fischhuber seinem Schützling Rosen.
Foto: KVÖ/Wilhelm