ÖOC/ GEPA-pictures.com

Knapp an Medaille vorbei

Bitteres Olympia-Finale für Jessica Pilz! Die in Innsbruck lebende Niederösterreicherin kämpfte in der Kombination bis zum Schluss um eine Medaille, musste sich schließlich aber mit Rang sieben zufriedengeben. Die Enttäuschung war entsprechend groß.

„Die Performance war durch die Bank okay, das Glück nicht auf meiner Seite. Das hat schon im Speed begonnen und sich durchgezogen. Es ist einfach bitter, weil es so knapp war“, so Pilz nach dem Finale.

„Es hat nicht sein sollen“

Sie startete mit Rang sechs im Speed-Bewerb in das Finale im Aomi Urban Sports Park in der Bucht von Tokio. Besonders das erste (verlorene) Duell ärgerte Pilz: „Ich war knapp dran, mit etwas Hundertstel-Glück gewinne ich das und bin schlimmstenfalls Vierte. Das hätte mir in weiterer Folge geholfen.“

Im Boulder-Teil holte die Vorstiegs-Weltmeisterin von 2018 Rang fünf und wahrte die Chance auf Edelmetall. Nach den ersten beiden Disziplinen lag Pilz an der siebten Position. „Ich wusste schon, dass ich im Vorstieg richtig gut klettern muss. Der Fight hat gestimmt, ich konnte mich gut hineinkämpfen – aber es hat nicht sein sollen.“

Pilz lag nach ihrem Versuch im Vorstieg hinter der späteren Olympiasiegerin Janja Garnbret auf Rang zwei, einzig Chaehyun Seo (KOR) war noch an der Reihe. Das KVÖ-Ass war auf Schützenhilfe der Koreanerin angewiesen: Mit Platz drei von Seo hätte Pilz Bronze gewonnen. Doch die Quali-Siegerin, in der Gesamtwertung ohne Chance, schaffte einen Griff mehr als die Österreicherin und landete genau vor ihr.

Vor zwei Monaten undenkbar

Dadurch rutschte Pilz im Vorstieg auf Platz drei und in der Gesamtwertung auf Rang sieben zurück. „So schnell kann es gehen und so eng liegen Sieg und Niederlage zusammen. Man hat ja bei den Herren gesehen, was passieren kann, wenn ein paar Dinge zusammenpassen.“

Die Enttäuschung war vor allem deshalb groß, weil mehr möglich gewesen wäre. Mit ihren Leistungen bei der Olympia-Premiere zeigte sie sich nämlich zufrieden, vor allem in Anbetracht der von einem Ringbandriss durcheinandergewürfelten Vorbereitung. „Vor zwei Monaten dachte ich, dass ich vielleicht nicht einmal antreten kann. Ich habe es nach Tokio geschafft, das Finale war das große Ziel. Trotzdem überwiegt jetzt die Enttäuschung.“

Pilz will aber auch Positives aus Tokio mitnehmen: „Ich muss das jetzt verdauen und dann weiterplanen. Was sicher ist: In den letzten Tagen habe ich wieder einmal gemerkt, dass Vorstieg meine Disziplin ist. Das macht mir Spaß, das möchte ich in Zukunft wieder in den Fokus rücken.“

Foto: ÖOC/ GEPA-pictures.com

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

code