Mit Mathias Posch (ÖAV Innsbruck), Julia Fiser (ÖAV Innsbruck), Eva-Maria Hammelmüller (ÖAV Haag), Mattea Pötzi (ÖAV Villach) und Franziska Sterrer (NFÖ Vöcklabruck) haben es am Samstag fünf KVÖ-Athleten beim IFSC Lead-Weltcup in Briançon (FRA) ins Halbfinale geschafft. Posch und Hammelmüller holten jeweils ihr bestes Weltcup-Resultat im Vorstieg.
„Das war eine richtig starke Teamleistung. Es freut mich riesig, dass es alle vier Mädels ins Halbfinale geschafft haben. Franzi und Mattea sind als Boulder-Spezialistinnen sehr gut geklettert und haben ihr Ziel ‚Halbfinale‘ erreicht. Bei Eva und Julia war es ein bisschen schade, denn beide haben im Halbfinale nicht das zeigen können, was sie leisten können“, zog KVÖ-Nationalcoach Katharina Saurwein eine gemischte Bilanz.
„Mathias hat richtig gut gefightet, war gut in der Route und hat das Finale nur um einen Zug verpasst. Einige Athleten hatten bei der Schlüsselstelle ihre Probleme, von daher war alles sehr eng beisammen. Hätte mir vor dem Wettkampf jemand gesagt, dass wir fünf Athletinnen und Athleten ins Halbfinale bringen, hätte ich das sofort genommen.“
Beste Weltcup-Platzierung
Mathias Posch holte beim Lead-Weltcup in Frankreich mit Rang 13 sein bislang bestes Ergebnis im Weltcup. Nach einer starken Qualifikation, die er auf Platz 15 beenden konnte, legte der Athlet vom ÖAV Innsbruck im Halbfinale noch einmal zu und konnte sich um zwei Plätze verbessern. Am Ende fehlte lediglich ein Zug auf den ersten Weltcup-Finaleinzug seiner Karriere.
„Ich habe meine beste Platzierung im Weltcup erreicht, von daher bin ich sehr zufrieden. In Chamonix ist es für mich nicht so gut gelaufen, ich habe mich nicht ganz wohl gefühlt. An Briançon hatte ich gute Erinnerungen, daher war die Vorfreude auf diesen Weltcup richtig groß. Ich bin froh, dass ich meine Leistung wiederholen konnte. Leider hat es nicht ganz fürs Finale gereicht, aber ich bin sehr happy“, zeigte sich Posch mehr als zufrieden.
Seine beiden Teamkollegen Stefan Scherz (NFÖ Neunkirchen), der in der Qualifikation Rang 35 belegte, und Nicolai Uznik (SV St. Johann i.R.), der die Qualifikation auf Platz 43 beendete, verpassten im 68-köpfigen Teilnehmerfeld den Sprung ins Halbfinale.
Alle KVÖ-Athletinnen im Halbfinale
Sehr erfreulich verlief die Lead-Qualifikation für die vier rot-weiß-roten Kletterinnen, die sich alle für das Halbfinale qualifizieren konnten. Während Eva-Maria Hammelmüller als beste KVÖ-Athletin mit Rang 13 ebenfalls ihr bestes Weltcup-Ergebnis im Vorstieg erreichen und erneut in die Top 15 klettern konnte, platzierte sich die Qualifikations-Siebente Julia Fiser am Ende auf Rang 18.
„Nach der Qualifikation war ich sehr optimistisch für das Halbfinale, auch wenn es für den Kopf nicht ganz einfach war. Ich bin sehr spät drangekommen und es hat lange gedauert. Wir haben mitbekommen, dass die Route schon getoppt wurde. Ich habe unten gut begonnen und weiß noch nicht genau, was dann schiefgelaufen ist. Ich hätte mir heute mehr erwartet und bin im ersten Moment enttäuscht, nichtsdestotrotz nehme ich das gute Gefühl aus der Qualifikation mit. Ich habe gesehen, dass ich das Zeug für ein Finale habe. Jetzt muss ich es nur noch in der entscheidenden Phase an die Wand bringen“, resümierte Fiser.
Grund zur Freude hatten Franziska Sterrer und Mattea Pötzi, die sich beide erstmals für ein Lead-Halbfinale im Weltcup platzieren und am Ende die Plätze 22 und 24 belegen konnten. „Ich bin sehr zufrieden, auch wenn sicherlich noch mehr drinnen gewesen wäre. In der Qualifikation ist mir eine Route richtig gut aufgegangen, das war der Türöffner für mein erstes Halbfinale im Vorstieg. Ich war dann schon ein wenig nervös, habe aber das Halbfinale richtig genießen können. Die Stimmung bei uns im Team war wieder großartig“, freute sich Pötzi nach Rang 24.
Zeller und Scheinecker in einer eigenen Liga
Bereits am Donnerstag ging der IFSC Paraclimbing Weltcup in Briançon über die Bühne. Angelino Zeller (NFÖ Graz) zeigte sich einmal mehr in einer bestechenden Form, toppte beide Qualifikations-Routen, hielt auch im Finale seine Konkurrenten in der Kategorie Lead-RP1 auf Distanz und sicherte sich den Sieg in souveräner Manier. Nach einem starken Auftritt und Platz zwei beim Paraclimbing Weltcup in Innsbruck sorgte der 24-jährige Steirer nun in seinem „Wohnzimmer“, wo er sich 2019 zum Weltmeister krönte, ein weiteres Highlight.
„Es hat sich richtig gut angefühlt und es war richtig lässig. Es ist einfach schön, wenn man sieht, wie sich das harte Training auszahlt und man im Wettkampf einfach mit starken Leistungen aufzeigen kann“, zog Zeller eine sehr positive Bilanz und ergänzte: „Wir haben jetzt zwar eine Pause von rund eineinhalb Monaten, aber ich würde sagen: Die Weltmeisterschaft kann kommen. Ich bin auf einem super Weg und traue mir in Moskau sehr viel zu, mein Fokus liegt nun auf einer idealen Vorbereitung.“
Auch Zellers Teamkollegin Edith Scheinecker (NFÖ Graz) war in ihrer Kategorie Lead-B3 einmal mehr das Maß der Dinge. Nach ihrem souveränen Erfolg beim Heimweltcup in Innsbruck vor ein paar Wochen legte die Bronzemedaillengewinnerin von Briançon 2019 nach und holte sich den nächsten Erfolg.
„Ich kann es gar nicht glauben, ich bin echt überwältigt. Es ist mein zweiter Sieg in Folge, das macht mich richtig stolz und macht Lust auf mehr“, strahlte Scheinecker nach der Siegerehrung.
Aber damit nicht genug: Jasmin Plank (NFÖ Villach) zeigte in Frankreich ebenfalls auf, qualifizierte sich nach einer starken Qualifikation in der Kategorie Lead-RP2 für das Finale und holte letztendlich hinter der Lokalmatadorin Solenne Piret den hervorragenden zweiten Platz.
Das Olympia-Duo Jessica Pilz und Jakob Schubert verzichtete beim letzten Weltcup vor den Olympischen Spielen auf einen Start, beide bereiten sich in Innsbruck auf den Saison-Höhepunkt vor. Am 26. Juli erfolgt die Abreise nach Tokio.
Foto: KVÖ