Mit einem Heimspiel gegen Meister St. Pölten startet die Damen-Mannschaft des FC Wacker Innsbruck Ende August in die neue Planet Pure-Bundesliga Saison. Und eines ist vor dem Meisterschafts-Auftakt jetzt schon klar: der Wacker-Fan wird auf so manch neues Gesicht treffen.
So sind vom Kader des bislang letzten Pflichtspiels, dem historischen ersten Sieg (3:1) über Rekordmeister Neulengbach, gleich sechs Spielerinnen nicht mehr mit von der Partie. Lilli Purtscheller (Sturm Graz), Julia Zangerl (Bergheim), Andrea Glibo (Sturm Graz), Jessica Santacruz (Olimpia Femenino/Paraguay), Giulia Eckert (FC Basel) und Anja Gfäller (Bad Aibling) kehren dem Traditionsclub allesamt den Rücken. Auch Anna (Karriereende) und Selina Gmeiner (Altach/Vorderland) stehen nicht mehr zur Verfügung. Und die Gefahr, dass weitere Abgänge dazukommen ist groß. So halten sich etwa um die Seefelderin Lena Triendl weiter hartnäckig Wechselgerüchte.
Was des einen Leid, ist bekanntlich des anderen Freud. Wie etwa bei Lilli Purtscheller. Die Zirlerin schließt sich wie Teamkollegin Andrea Glibo dem Bundesliga-Dritten Sturm Graz an. „Ich denke es ist an der Zeit den nächsten Schritt zu gehen. Die Qualität der Mannschaft und der Spielerinnen mit denen ich künftig zusammenspiele waren die Hauptgründe für den Wechsel“, war für Purtscheller klar, dass sie vorerst weiter in Österreich bleiben möchte. „Ich habe noch ein Jahr bis zur Matura. Da ist das Ausland noch kein Thema.“
Sehr wohl ein Thema sind die Ziele mit den „Blackies“. „Ich will mich gut integrieren und schnell ein Teil des Teams werden, damit wir unsere gemeinsamen Ziele erreichen.“ Die Zeit in Innsbruck möchte die 17-Jährige nicht missen. „Die vier Jahre beim FCW waren sehr lehrreich und für meine Entwicklung enorm wichtig. Sowohl fußballerisch als auch menschlich. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die immer an mich geglaubt haben. Vor allem das letzte Jahr mit dem geschafften Klassenerhalt bleibt mir besonders in Erinnerung.“
Schmerzlich ist der Abgang der Leistungsträgerin hingegen für Wackers sportlichen Leiter, Benjamin Stolte. „Lilli kam mit dem Wunsch auf uns zu, den nächsten Schritt gehen zu wollen und da wollten wir ihr keine Steine in den Weg legen. Mit Lilli verlieren wir eine Spielerin, die ausschlaggebend für den Klassenerhalt war. Dass sie mit ihren Leistungen den Sprung ins A-Team geschafft hat, unterstreicht einmal mehr, dass wir für junge Spielerinnen eine gute Ausbildungsplattform bieten.“
Eine Plattform, die auch Julia Zangerl zu nutzen wusste. 32 Mal hütete die Sellrainerin das Tor des Traditionsclubs. Nun folgt der Wechsel zu Ligarivalen Bergheim. „Wacker hat mir ermöglicht, mit sehr guten Trainern die an mich glaubten, die mich motivierten und mich unterstützten zu arbeiten. Durch das Team habe ich gelernt, auch in schwierigen Situationen nicht aufzugeben und dass man mit Teamgeist alles schaffen kann. So gesehen ist es ein Abschied mit einem weinenden und einem lachenden Auge“, will sich Zangerl bei ihrem neuen Club sportlich weiterentwickeln. Der Grund, warum es trotz anderer Angebote letztendlich Salzburg geworden ist „war der, dass mich die Wertschätzung von Anfang an begeistert hat und ich bei Bergheim die Möglichkeit sehe, meine Leistung mit einem sehr guten Torwarttraining weiter zu steigern.“
Für Wackers sportlichen Leiter – „Julia kam mit dem Wunsch auf uns zu, dass sie neue Erfahrungen sammeln möchte. Dieser Bitte kamen wir nach und wünschen Julia nur das Allerbeste“ – gilt es nun, ob der Vielzahl an Abgängen, ein schlagkräftiges Team zu formen. Einige Neuzugänge hat Stolte bereits zu vermelden. So kommen mit Torhüterin Patricia Chladekova (Saarbrücken), Innenverteidigerin Diana Lemesova (Altenmarkt) und Stürmerin Monika Havranova (Horn) drei slowakische Teamspielerinnen.