„Der SC Imst polarisiert”, hieß es schon vor einiger Zeit aus der Funktionärsriege des Oberländer Regionalligisten. Das ist an sich nichts Verwerfliches. Problematisch wird es aber, wenn das Polarisieren durch überschießende Emotionen zustande kommt. Und der Ruf des Vereins, der vorher schon angekratzt war, hat nach den jüngsten Vorfällen rund um das TFV-Cup-Halbfinale in ganz Fußball-Tirol massiv gelitten. Das wiederum schadet nicht nur dem ganzen Club, sondern letztlich auch den Sponsoren, die sich eine solche Außendarstellung nicht wünschen können.
Gerade Vereinsfunktionäre, und seien sie noch so engagiert, haben auch eine Vorbildfunktion. Wild gestikulierend und schimpfend auf Schiedsrichterassistenten loszugehen, wie es zuletzt der Fall war, ist aber genau das Gegenteil davon. Und heftig zu kritisieren sind auch unflätige Mails, die an den Fußballverband ergehen (siehe Bericht!). Wer den Verein offiziell repräsentiert, muss auch in schwierigen Situationen in der Lage sein, die Contenance zu bewahren. Und da muss der Ärger eben auch einmal runter geschluckt werden. Unabhängig davon, ob dieser nun berechtigt ist oder durch den Blick durch die Vereinsbrille zustande kommt.
Die Verantwortlichen des SC Imst lassen auch immer wieder wissen, dass sie hohe sportliche Ziele haben. Da tut man sich dann gewiss keinen Gefallen, mit dem Tiroler Fußballverband Krieg zu führen. Und die Attacken gegen eben diesen haben von Imster Seite schon vor Wochen angefangen und werden seither immer aufs Neue befeuert.
Die SC-Macher wären jedenfalls gut beraten, zu einem normalen Umgangston zurückzukehren. Und was das Nachspiel zum Cup-Halbfinale betrifft, sollte die zu erwartende Strafe ohne Murren akzeptiert und anschließend am besten ein Canossagang zum Verbandspräsidenten angetreten werden. Dann besteht auch die Chance, dass der SC Imst in naher Zukunft wieder sportliche Schlagzeilen macht…