Was nach wie vor in ihm steckt, hat Rad-Ass Daniel Federspiel zuletzt bei der Österreichischen Eliminator-Meisterschaft in Graz/Stattegg bewiesen. In seiner einstigen Paradedisziplin, welche ihn unter anderem zu Weltmeisterehren führte, filetierte der 34-jährige die junge Konkurrenz mit chirurgischer Präzision, fuhr souverän den Titel ein.
„Ich hab’ mir die Kraft schon gut einteilen müssen. Es war ja heuer erst mein zweites Rennen”, sagt der arrivierte Imster. Der inzwischen eigentlich auf der Straße unterwegs ist, seit kurzem für das Team Felbermayr Simplon Wels. Und das stressfrei, denn: „Ich hab’ einfach nicht mehr so viel Zeit wie früher.”
Der Grund ist ein offensichtlicher, denn auf der Ötztaler Höhe hat sich „Feder” inzwischen einen Lebenstraum erfüllt. Betreibt dort eine Cafeteria samt angeschlossenem Bike-Shop. „Da bin ich natürlich auch gefragt. Das Projekt wurde jetzt früher realisiert als geplant. Ich bin da aber echt mit großer Begeisterung bei der Sache“, schildert er mit breitem Grinsen.
Für die Zeit nach der Sportkarriere hat er also vorgesorgt. Mit eben dieser wird aber so schnell nicht Schluss sein: „Auch wenn ich heuer noch relativ wenig zum Trainieren gekommen bin, habe ich doch gemerkt, dass in mir noch das Feuer brennt. Ich sitze einfach ungemein gern am Rad und geb’ Vollgas. So schnell möchte ich das nicht aufgeben.”
Und die nächste Herausforderung wartet bereits. Denn am 20. Juni steht in Kufstein die Österreichische Straßenmeisterschaft am Programm. Im Vorjahr wurde „Feder”, damals noch in Diensten des Teams Vorarlberg Santic, Vize-Staatsmeister. Die Chancen heuer? „Das ist schwer einzuschätzen. Der Kurs ist weder typisch auf Sprinter, noch auf Bergfahrer zugeschnitten. Und ich muss erstmal schauen, wie sich mein noch vorhandener Trainingsrückstand auswirken wird. Ich werde aber auf alle Fälle alles geben.”