245 Tage vor der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Peking startet Janine Flock ihr Sommertraining. Am Freitag hob die aktuelle Skeleton-Gesamtweltcupsiegerin von Innsbruck Richtung Riga ab. Bis 11. Juni stehen für die Olympia-Vierte von Pyeongchang Athletikeinheiten mit dem lettischen Herren-Nationalteam am Programm.
„Mit den Jungs zu trainieren, macht nicht nur mehr Spaß, sondern pusht mich. Das Training ist kompakt und qualitativ hochwertig“, sagt die 31-jährige Heeressportlerin.
Bis hierher war für die EM-Dritte vor allem Grundlagentraining angesagt. „Und Gesundwerden, nachdem ich im April mit Covid flachgelegen bin. Deshalb musste ich meine Trainingspläne etwas adaptieren, konnte erst im Mai mit sanftem Training beginnen.“
Mit Trainer-Freund Matthias Guggenberger gab es dann sogar ein paar Tage Urlaub auf der kroatischen Insel Krk. „Wir hatten die Rennräder mit, haben aber in erster Linie lockere Läufe, Rumpf und Wadentraining gemacht. Und ich habe vor allem Sehnen, Gelenke und Bänder auf die kommenden Belastungen vorbereitet.“
Am 20. Mai wurde Janine Flock beim Leistungstest im Olympiazentrum Sportland Tirol in Innsbruck auf Herz und Nieren geprüft. „Ich bin sehr froh, dass Herz und Lunge in Ordnung und mir von dem Coronavirus nix geblieben ist. Danach habe ich von den Ärzten das Okay zum Durchstarten bekommen.“
Begonnen hat Flock damit schon im Olympiazentrum. „In erster Linie mit supermaximalen Speedläufen mit einem neuen Zugwiderstandstrainingsgerät. Das stellt man auf der Laufbahn auf und kann damit sein Sprint-Training punktgenau steuern. Außerdem kann ich jetzt auch meinen Skeletonschlitten mit Rollen an das Gerät hängen und ebenso punktgenaues Startraining auf der Laufbahn machen.“
Aufs Eis geht Janine flock dann von 14. bis 16. Juni in Königssee (GER). Von 3. bis 24. Juli geht es für die Gewinnerin von neun Weltcups wieder zurück nach Sigulda. „Da wird es dann um Kraft und Schnelligkeit gehen“, sagt Flock.
Von 5. bis 26. Oktober wird es dann auf der neuen Olympia-Bahn im chinesischen Yanqing die einzige Möglichkeit für internationale Skeleton-Team zum Testen geben, inklusive eines inoffiziellen Proberennen, das von der IBSF, dem internationalen Bob- und Skeletonverband, nicht übertragen werden darf.
„Die Chinesen tun alles, um ihren Heimvorteil so groß wie möglich zu halten“, erklärt Flock. Diesen Heimvorteil genießt die Tirolerin dann immerhin beim Weltcup-Start daheim in Innsbruck-Igls mit einer Doppelveranstaltung.
Foto: GEPA Pictures