Einen Monat vor dem Start des IFSC Kletter-Weltcups gibt der Kletterverband Österreich das rot-weiß-rote Aufgebot für die erste Station in Meiringen (16./17. April) bekannt. Beim Boulder-Weltcup in der Schweiz gehen fünf Herren und sechs Damen an den Start.
Jessica Pilz (ÖAV Haag) und Jakob Schubert (ÖAV Innsbruck) waren als Olympia-Starter gesetzt, Johanna Färber (ÖAV Graz) und Nicolai Uznik (SV St. Johann i.R.) hatten ihre Fixplätze ebenfalls sicher. Per Trainerentscheid schafften es zudem Franziska Sterrer (NFÖ Vöcklabruck), Mattea Pötzi (ÖAV Villach), Sandra Lettner (ÖAV Vöcklabruck) und Celina Schoibl (NFÖ Salzburg) sowie Jan-Luca Posch (ÖAV Innsbruck), Louis Gundolf (ÖAV Imst-Oberland) und Stephan Rest (ÖAV Kuchl) ins KVÖ-Aufgebot.
Pilz und Schubert: Gradmesser für Olympia
„Es wird ein stark besetzter Weltcup, weil die Wettkampf-Pause lange war und alle heiß sind. Einzig die Amerikaner und die Asiaten werden womöglich fehlen, aber aus Europa werden alle Top-Leute am Start sein. Das wird ein richtig guter Barometer“, schätzt Nationalcoach Kilian Fischhuber die Lage ein.
Speziell bei den Damen sei in der Vorbereitung ein großer Schritt passiert: „Die Dichte im Team ist hoch, wir haben sechs Frauen, denen ich das Halbfinale oder noch mehr zutraue. Im Bouldern kann es bekanntlich schnell gehen, aber wenn man fünf starke Starterinnen hat, sollten es ein paar davon durchziehen können.“
Jessica Pilz freut sich bereits auf den Saisonstart: „Training ist immer eine Sache, Wettkampf die andere. Ich bin schon gespannt darauf, wo ich stehe. Es ist auf jeden Fall ein guter Indikator auf dem Weg zu den Olympischen Spielen.“
Europacup in Klagenfurt als Generalprobe
Als ideale Generalprobe für den Weltcup-Start dient ein Heim-Event: Am 10. und 11. April steigt in Klagenfurt ein Boulder-Europacup. Das KVÖ-Weltcupteam für Meiringen wird gesammelt an den Start gehen, dazu kommen Julia Fiser (ÖAV Innsbruck), Emilia Warenski (ÖAV Innsbruck), Andreas Hofherr (ÖAV Feldkirch) und David Zinsler (NFÖ Wien).
Jakob Schubert wird den Europacup in Kärnten als Testlauf nutzen: „Nach der Selektion geht jetzt alles in Richtung Aufbau für den ersten Weltcup. Dazu gehört auch der Europacup in Klagenfurt, der eine schöne Gelegenheit ist, die Form zu überprüfen. Und dann freue ich mich darauf, mich auch im Bouldern wieder auf Weltcup-Niveau zu messen.“
KVÖ-Nationalcoach Katharina Saurwein, die auch als KVÖ-Nachwuchskoordinatorin fungiert, erwartet ein starkes Starterfeld: „Die Nennliste in Klagenfurt ist hochkarätig, weil viele diese Standortbestimmung wahrnehmen wollen. Es wird auch für Jessy und Jakob ein guter Vergleich vor dem Weltcupstart. Zudem werden auch unsere Youngsters antreten, wir sind gespannt, wie sie sich schlagen. Eines steht fest: Von der Besetzung her wird eher Weltcup-Feeling herrschen.“
Nicolai Uznik, Österreichs amtierender Boulder-Staatsmeister, brennt bereits auf den Weltcup-Auftakt: „Ich war mit meinen Leistungen in den letzten Wochen bei den Simulationen sehr zufrieden und fühle mich richtig fit. Für uns Athleten waren dieses sehr wichtig: Zum einen, weil wir wieder in ein Wettkampffeeling gekommen sind, zum anderen, um die richtige Einstellung und unsere Routine wieder zu finden. Ich freue mich extrem, bin voll motiviert und will zeigen, dass sich das Training ausgezahlt hat.“
Auch Teamkollegin Franziska Sterrer fiebert dem ersten internationalen Wettkampf entgegen: „Es lässt sich schwer einschätzen, wo wir im internationalen Vergleich stehen, wir haben fast nur in den Heimhallen trainiert. Mein Ziel für den Weltcup-Auftakt ist es, so gut es geht zu klettern und meine tolle Form abzurufen. Ich möchte jeden Boulder bestmöglich absolvieren – unabhängig vom Ergebnis.“
Foto: Moritz Liebhaber