Am 14. März sind es noch genau 100 Tage bis zur ersten Auflage des IFSC Austria Climbing Open in Innsbruck. Der Kletterverband Österreich läutet den Countdown ein, die Vorbereitungen für die von 2020 auf heuer verschobenen Heim-Bewerbe von 22. bis 26. Juni laufen bereits. Die Vorfreude bei den Athletinnen und Athleten ist groß.
5 Tage, 4 Disziplinen, 3 Weltcups, 1 Europacup
Nur wenige Wochen vor der olympischen Premiere des Klettersports in Tokio kommen im Rahmen des 1. IFSC AUSTRIA CLIMBING OPEN erstmals alle vier Einzel-Disziplinen (Lead, Boulder, Speed und Paraclimbing) abseits einer Weltmeisterschaft bei einem IFSC Event zur Austragung. An der spektakulären Außenanlage des Kletterzentrums Innsbruck gehen in fünf Tagen gleich vier internationale Bewerbe (jeweils für Damen und Herren) über die Bühne. Drei davon (Paraclimbing, Lead, Boulder) als Weltcup und Speed als European Cup.
2020 mussten die geplanten Bewerbe aufgrund der COVID-19-Situation abgesagt werden. In diesem Jahr stehen die Vorzeichen besser: Nach den gesammelten Erfahrungen soll das IFSC Austria Climbing Open im Kletterzentrum Innsbruck jedenfalls stattfinden, womöglich unter speziellen Bedingungen. „Wir planen für mehrere Szenarien. Im letzten Jahr haben wir mit der Austria Climbing Summer Series bewiesen, dass wir Events innerhalb der Coronavirus-Richtlinien professionell und sicher durchführen können. Das wird uns auch mit dem IFSC Austria Climbing Open gelingen“, zeigt sich KVÖ-Sportdirektor Heiko Wilhelm zuversichtlich.
Boulder-Weltcup und Lead-Weltcup erstmals am selben Ort
Ein besonderer Coup ist den Veranstaltern des IFSC AUSTRIA CLIMBING OPEN (Kletterverband Österreich in Kooperation mit dem Österreichischen Alpenverein) damit gelungen, dass erstmals in der 32-jährigen Geschichte des Kletter-Weltcups ein Veranstaltungsort einen Boulderweltcup UND den Weltcupauftakt im Vorstieg zur selben Zeit ausrichten darf.
„Dass es uns gelungen ist, den Weltverband von unserem ambitionierten Event-Konzept zu überzeugen, spricht einerseits für unsere geleistete Arbeit und das Vertrauen in unser Know-How und andererseits für Innsbruck-Tirol als Austragungsort und Kletterdestination von Weltruf!“ freut sich KVÖ–Präsident Dr. Eugen Burtscher über die erstmalige Ausrichtung eines Boulder- und Leadweltcups am selben Ort.
IFSC AUSTRIA CLIMBING OPEN als letzter Gradmesser vor den Olympischen Spielen
Sowohl das Event-Datum als auch die Auswahl an hochklassigen Bewerben in den drei Einzeldisziplinen Lead, Boulder und Speed bieten den Olympia-Teilnehmern, rund fünf Wochen vor der olympischen Premiere des Klettersports, optimale Voraussetzungen für einen letzten, umfangreichen Formtest. „Wir haben bewusst auf das olympische Kombinationsformat als Teil des Events verzichtet. Zum einen, wegen des ohnehin schon dichten Zeitplanes und zum anderen ermöglichen wir so kurz vor Olympia den AthletInnen die Möglichkeit, ihre Bewerbe und Belastungen selbst zu wählen und die Intensitäten zu dosieren. Innsbruck wird für viele OlympiaTeilnehmer sicherlich der letzte Gradmesser vor Tokio sein. Ein Weltklasse-Starterfeld ist somit garantiert und das internationale Medieninteresse ist bereits jetzt enorm. Zahlreiche TV-Stationen sind an der Live-Übertragung des Events interessiert!“, beschreibt KVÖ-Sportdirektor Heiko Wilhelm die Ausgangslage.
Marco Maria Scolaris, der Präsident der Internationalen Kletterverbandes IFSC, blickt voller Vorfreude auf die Bewerbe: „Knapp 100 Tage vor den Bewerben können wir es kaum erwarten, nach Innsbruck zurückzukehren, um das Klettern in einem der Tempel unseres Sports mit dem Weltcup zu feiern. Veranstaltungen in Österreich haben bei den Teilnehmern immer gute Erinnerungen hinterlassen. Und wenn sie dorthin zurückkehren, fühlen sie sich zu Hause. Besonders in diesem Jahr ist es wichtig, sich zu Hause zu fühlen. Lasst uns zusammen klettern – höher und stärker.“
Für die Athletinnen und Athleten sind die Bewerbe in Innsbruck neben den Olympischen Spielen in Tokio und der Weltmeisterschaft in Moskau ein Saison-Höhepunkt. „Die Vorfreude auf den Heim-Weltcup in Innsbruck ist riesig – und das aus mehreren Gründen, die in dieser Saison wichtig sind für mich. Es wird einer der wenigen Weltcups sein, eine sicherlich sehr stark besetzte Standortbestimmung im Vorstieg, ein Form-Test für die Olympischen Spiele und dann auch noch mit Heimvorteil. Viel mehr geht nicht – und auch wenn der Rahmen ein bisschen anders sein wird, so kommen doch unweigerlich Erinnerungen an die Heim-Weltmeisterschaft 2018 auf“, sagt Jakob Schubert, der 2018 in seiner Heimatstadt zwei seiner drei WM-Goldmedaillen gewinnen konnte.
Johanna Färber, Österreichs amtierende Boulder-Staatsmeisterin, kann den Heim-Bewerb kaum erwarten: „Für uns Athleten ist ein Heimweltcup natürlich immer etwas ganz Besonderes, zumal dieser meistens nur einmal pro Saison stattfindet. Es gibt zwar im Klettern nicht den klassischen Heimvorteil, weil wir alle die Boulder vorher nicht kennen, aber wir fühlen uns im eigenen Kletterzentrum einfach wohl und haben viel mehr Zuspruch von der Familie sowie unseren Freunden. Hoffentlich können bald wieder Zuschauer bei den Wettkämpfen dabei sein, dass ist dann schon ein sehr spezielles Erlebnis bei einem Heim-Weltcup. Wir haben jetzt noch 100 Tage Zeit, um uns darauf vorzubereiten und unser ideales Wettkampfsetup zu finden. Die Vorfreude ist schon sehr groß.“
PROGRAMM IFSC AUSTRIA CLIMBING OPEN 2020 INNSBRUCK-TIROL
Dienstag, 22. Juni:
– Paraclimbing World Cup Qualification Men & Women
Mittwoch, 23. Juni:
– Lead World Cup Qualification Men & Women
– Speed European Cup Men & Women
Donnerstag, 24. Juni:
– Boulder World Cup Qualification Men & Women
– Paraclimbing Finals Men & Women
Freitag, 25. Juni:
– Lead World Cup Semifinals Men & Women
– Lead World Cup Finals Men & Women
Samstag, 26. Juni:
– Boulder World Cup Semifinals Men & Women
– Boulder World Cup Finals Men & Women
Foto: Tobias Lanzanasto/Kletterverband Österreich