Man mag es sich ob der aktuellen Schneemassen und der nach wie vor herrschenden Pandemie kaum vorstellen: laut ursprünglichem Spielplan soll König Fußball, zumindest in der Regionalliga Tirol, ab 20. Februar wieder die Regentschaft übernehmen. Pläne, bei denen der Wunsch Vater des Gedanken ist.
So sieht es auch TFV-Vize-Präsident Arno Bucher. „Wir wissen um die aktuelle Situation und auch um das Verletzungsrisiko, das ein verfrühter Beginn mit sich ziehen würde. Deshalb haben wir die Spieltermine in den 14er- und 12er-Ligen schon nach hinten verschoben. Die Regionalliga Tirol ist Thema der nächsten Sitzung. Zur Not können wir immer noch bis Mitte Juli spielen. Eine Vorbereitungszeit von fünf, sechs Wochen sollte jedenfalls jedem Club gewährt sein.“
Die Spieler „seines Clubs“, jene von Tirol-Ligist Kematen, halten sich aktuell mit Laufen, Touren gehen und Krafttraining über die Kommunikationsplattform „Zoom“ fit. Am Transfermarkt geben sich die „Blues“ gewohnt zurückhaltend. „Wir haben Interesse an einem offensiven Mittelfeldspieler. Aber es kann auch sein, dass dies erst ein Thema für Sommer ist“, so Bucher. Dieser hat aktuell einen Abgang zu vermelden. Christoph Lerchster schnürt seine Schussstiefel künftig für Gebietsligist Stams.
Bei Lokalrivalen Zirl steht man einem planmäßigen Frühjahrsauftakt ebenfalls skeptisch gegenüber. „Wir hätten am 6. März den Nachtrag gegen Völs. Ich kann mir kaum vorstellen, dass der Termin hält. Vielleicht, dass es Ende März geht“, so Trainer Wolfgang Kleissl. Aktuell halten sich seine Spieler mit Einzeltrainings fit. „Seit 11. Jänner absolvieren wir wöchentlich je zwei Kraft- und Laufeinheiten. Und ab Mitte Februar können wir vielleicht, die Abstandsregeln einhaltend, mit dem Mannschaftstraining beginnen.“ Am Spieler-Sektor tat sich im Vergleich zu anderen Vereinen zumindest etwas mehr. Den Abgang des dritten Torhüters Stefan Cvetkovic (Innsbruck West) soll Trainersohn Daniel Kleissl (Völs) wettmachen. Ebenfalls vom Lokalrivalen kommt Defensiv-Allrounder Philipp Draxl. Und auch die bisherige Achillesferse, die Offensive, bekommt Verstärkung. Die Verpflichtung von Valentin Petrov ist praktisch fix. Der schnelle, trickreiche Stürmer kommt den Haller Löwen.
In Völs zieht es neben Draxl und Kleissl mit Ramo Buljubasic (Innsbruck West) und Fabio Zizi (Liechtenstein) zwei weitere Akteure in die Ferne. Ein Aderlass den es zu kompensieren gilt. „Ein bis zwei Spieler möchten wir schon noch holen. Zudem ziehen wir den einen oder anderen Jungen hoch“, begrüßte Trainer Hannes Brecher beim Trainingsauftakt drei neue Gesichter. Zwei Studenten aus Deutschland sowie Orhan Karademir, der im Herbst bei Regionalliga-Schlusslicht Hall zweimal zum Einsatz kam. Das Trainingsprogramm gestaltet sich ähnlich wie bei den Liga-Konkurrenten. „Wir treffen uns zweimal die Woche virtuell. Da geht es vorwiegend darum, Kontakt zu den Spielern zu halten. Außerdem stehen zwei Laufeinheiten pro Woche an.“
Laufen steht auch in Telfs ganz oben auf der Prioritätenliste. „Schön langsam entwickeln sich die Burschen zu echten Marathonläufern“, nimmt Co-Trainer Daniel Osl die aktuelle Situation mit Humor. „In dieser Phase der Vorbereitung bin ich froh, dass ich selbst nicht mehr aktiv bin.“ Neben Konditionsaufbau finden sich am Trainingsplan der nächsten Wochen auch zahlreiche Krafteinheiten. Das für Ende Februar geplante Trainingslager in Pesciera wurde hingegen seitens des Veranstalters abgesagt. Was das Transfergeschehen anlangt, hat der Regionalliga-Neunte sein Einkaufsprogramm abgeschlossen. „Schauen tun wir immer. Aber spezifisch im Auge haben wir niemanden. Wichtig war uns, dass wir die Defensive stärken. Das haben wir getan“, weiß Osl. So tragen künftig der in der Viererkette universal einsetzbare Philipp Viertler – kommt von Liga-Konkurrent Schwaz – und der defensive Mittelfeldmann Gabriel Eiter (Oberhofen) das Trikot der Säbelzahntiger. Selbiges vorzeitig ausgezogen hat Mateo Gritsch. Gritsch geht gemeinsam mit Neo-Coach Marcel Schreter nach Haiming.