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Doppelsitzer greifen nach Weltcup-Krone

Der Rodel-Weltcup 2020/2021 biegt auf die Zielgerade. Auf Innsbruck-Igls, wo am bevorstehenden Wochenende neben den Disziplinen-Rennen auch der dritte und letzte Sprint-Weltcup der Saison auf dem Programm steht, folgt die Weltmeisterschaft in Königssee (29.-31.1.) und das Weltcupfinale in St. Moritz (6./7.2.) Das Rennen um die großen Kristallkugeln könnte sich bereits am kommenden Sonntag entscheidet.

Einsitzer von Deutschen dominiert

Die beste Ausgangsposition hat zweifelsohne der Deutsche Felix Loch, dem sein bereits siebenter Triumph im Gesamtweltcup der Herren praktisch nicht mehr zu nehmen ist. Der 31-jährige Berchtesgadener, der in acht von neun Saisonrennen die Nase vorne hatte, weist bei drei noch anstehenden Entscheidungen im Weltcup (300 Punkte) satte 290 Zähler Vorsprung auf Landsmann Johannes Ludwig auf. Jonas Müller rangiert derzeit als bester ÖRV-Einsitzer auf Platz sechs, dem Bludenzer fehlen derzeit 52 Punkte auf den drittplatzierten Italiener Dominik Fischnaller.

Auch bei den Damen wird die Gesamtweltcupsiegerin so gut wie sicher aus Deutschland kommen. Olympiasiegerin Natalie Geisenberger geht mit 74 Punkten Vorsprung auf Titelverteidigerin und Landsfrau Julia Taubitz in die Bahn. Madeleine Egle, die vergangene Woche in Oberhof mit Rang zwei ihr bestes Weltcupergebnis eingefahren hat, folgt auf Zwischenrang drei. Ein österreichischer Stockerplatz im Gesamtweltcup gelang zuletzt Angelika Neuner in der Saison 2000/2001 mit Rang drei. Auf Taubitz fehlen Egle 185 Zähler, wesentlich dünner ist die Luft dahinter. Dajana Eitberger (GER), Olympiazweite von 2018, hat lediglich acht Punkte Rückstand auf die Tirolerin, die frisch gebackene Europameisterin Tatyana Ivanova (RUS), liegt aktuell 33 Zähler hinter Egle.

Kontert Österreich im Doppelsitzer?

Zu Ende gehen könnte die Siegesserie der Deutschen hingegen im Doppelsitzer. Thomas Steu und Lorenz Koller haben mit ihrem achten Weltcupsieg am vergangenen Wochenende in Oberhof ihre Führung im Gesamtweltcup weiter ausgebaut. Die beiden 26-jährigen Tiroler haben sowohl im Disziplinen- als auch im Sprint-Weltcup die Nase vorne. Der Vorsprung auf die Gesamtweltcup-Sieger des Vorjahres, Toni Eggert und Sascha Benecken (GER) beträgt aktuell 96 Punkte, die drittplatzierten Olympiasieger Tobias Wendl und Tobias Arlt, liegen 108 Zähler hinter den Österreichern. Den letzten rot-weiß-roten Sieg im Gesamtweltcup der Doppelsitzer landeten Andreas und Wolfgang Linger in der Saison 2011/12. 

Am Mittwoch und Donnerstag stehen je zwei Trainingsläufe auf dem Programm, am Freitag folgen der Nationencup und das Abschlusstraining der Gesetzten. Die 17-jährige Tirolerin Barbara Allmaier, die nach ihrem Weltcupdebüt beim Saisonauftakt (Platz 21) abermals eine Chance in der allgemeinen Klasse erhält, muss sich ebenso wie Hannah Prock, Lisa Schulte, Reinhard Egger und die Doppelsitzer Juri Gatt/Riccardo Schöpf über den Nationencup qualifizieren. Der Rest der ÖRV-Mannschaft hat das Ticket für den Heim-Weltcup fix in der Tasche.

Die vorletzte Station im Weltcup wird am Samstag von den Doppelsitzern und Herren eröffnet, am Sonntag folgen die Damen, im Anschluss fällt die Entscheidung im Sprint-Weltcup. Dieser ist den Top-15 der vorangegangenen Disziplinenrennen vorbehalten und wird mit einem fliegenden Start in lediglich einem Lauf entschieden. Neben Steu/Koller die im Sprint-Weltcup der Doppelsitzer führen, hat bei den Einsitzern David Gleirscher die besten Karten. Dem Stubaier Olympiasieger fehlen im Sprint-Weltcup der Herren als zwischenzeitlich Fünften 31 Punkte auf den führenden Felix Loch. Jonas Müller, aktuell auf Rang sieben, fehlen 32 Zähler auf die Top-3. Im Sprint-Weltcup der Damen führt aktuell Julia Taubitz, beste Österreicherin im Ranking ist Hannah Prock als derzeit Fünfte.

Thomas Steu: „Im Rodelsport entscheiden tausendstel Sekunden und damit buchstäblich Kleinigkeiten. Darum sollen lieber andere rechnen, wir konzentrieren uns voll auf unseren Job, versuchen die Materialabstimmung auf den Punkt zu bekommen und blicken dann von Lauf zu Lauf.“

Lorenz Koller: „Wir machen uns keinen Kopf über das danach, müssen erst unsere Hausaufgaben lösen und an beiden Tagen unsere bestmögliche Leistung abrufen. Dann schauen wir weiter.“

Madeleine Egle: „Die Saison ist für mich bisher fantastisch gelaufen, den Erfolgslauf daheim fortzusetzen ist das große Ziel. Ich weiß, dass ich ganz vorne mitfahren kann, werde voll attackieren.“

Rene Friedl (ÖRV-Cheftrainer & Sportdirektor): „Wir haben beim Saisonauftakt in Igls zwei Siege und insgesamt fünf Podestplätze errungen, es ist auch diesmal unser Anspruch ganz vorne mitzumischen. Die Mannschaft ist sehr gut drauf, wir sind uns der eigenen Stärke ebenso bewusst wie die der Konkurrenz, wissen, dass es kein Selbstläufer wird. Unterm Strich erwarte ich spannende, weil sehr knappe Entscheidungen und hoffe, dass das Wetter mitspielt und wir am Wochenende faire und gleichbleibende Verhältnisse haben.“

Eberspächer Rennrodel-Weltcup/Zwischenstände, Nationencup, Gesetzte:

https://www.fil-luge.org/de/gesamtstaende?event_season_id=28

Zeitplan/Weltcup/Igls:

Samstag, 23. Jänner 2021

09:05    1. Lauf/Doppelsitzer

10:25    2. Lauf/Doppelsitzer

11:45    1. Lauf/Herren

13:20    2. Lauf/Herren

Sonntag, 24. Jänner 2021:

08:55    1 Lauf/Damen

10:20    2. Lauf/Damen

11:45    Sprint/Herren

12:30    Sprint/Doppelsitzer

13:05    Sprint/Damen

Foto: FIL/Mareks Galinovskis

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