Erst das Finale auf den längsten Wettkampfstrecken, bei den Männern über 10.000 Meter und bei den Frauen über 5.000 Meter, entschied über die Titelvergabe bei den in der Innsbrucker Olympiaworld ausgetragenen Allround-Vierkampf-Staatsmeisterschaften von Österreichs Eisschnellläufern. Der Titel bei den Männern ging an den Olympiasechsten von 2018 Linus Heidegger, bei den Frauen gewann Natalie Kerschbaummayr.
Mit einem knappen Vorsprung ging Jungstar Gabriel Odor, der im Jänner bei den Mehrkampf-Europameisterschaften die rot-weiß-roten Farben vertreten wird, in den abschließendem Wettkampf über 25 Runden. Dort war es aber Linus Heidegger, der sich ab der Rennhälfte im direkten Duell vom 20-jährigen absetzte und sich somit zum neuen Staatsmeister im Vierkampf, als auch über 10.000 Meter kürte. „Heuer hätte ich nicht mit dem Titel gerechnet, aber nach der Halbzeit war es sehr knapp und das hat mich nochmals motiviert. Außerdem hat mir wohl die Corona-Zeit auch ein wenig in die Karten gespielt, da ich doch zu mehr Ausdauereinheiten kam, als normalerweise geplant“, freute sich Heidegger über den unerwarteten Titelgewinn.
Der enthronte Vierkampfmeister Odor musste sich mit der Silbermedaille zufrieden geben, konnte sich aber mit dem Titel über 1.500 Meter trösten, den er vor Heidegger und Teamkollegen Ignaz Gschwenter gewann. Die Bronzemedaille im Mehrkampf und über 10.000 Meter holte sich der erst 17-jährige Kärntner Leon Stadlhofer.
Auch bei den Frauen war der Kampf um den Titel im Großen Vierkampf zur Halbzeit ein enges Rennen zwischen Kerschbaummayr und der Steirerin Katharina Thien. Mit ihrem Sieg über 1.500 Meter konnte sie sich wieder einen Vorsprung aufbbauen, den sie dann über 5.000 Meter clever verteidigte. „Diese Distanz liegt mir so gar nicht und es ist immer wieder ein brutaler Kampf“, erklärte sie. Da sie auch klar vor Thien blieb, fuhr sie dann am zweiten Wettkampftag doch souverän zu ihrem ersten Allround-Titel. Die 5.000 Meter schloss sie mit der Silbermedaille ab vor Thien, die Dritte wurde.
Gold holte sich die 19-jährige Anna Molnar, die mit einem sehr konstanten Rennen ihren Titel aus dem Vorjahr über die längste gelaufene Distanz verteidigen konnte. Über 1.500 Meter holte die Wörglerin Anna Petutschnigg die Bronzemedaille. Für die heimischen Eisschnellläufer geht es nun in die Weihnachtspause, ehe am 3. Jänner die Sprintmeisterschaften in Innsbruck am Programm stehen.
Ergebnisse:
Sonntag:
1.500 Meter Frauen (3. von 4 Teilstrecken = Österreichische Staatsmeisterschaft 1.500 Meter)
1. Natalie Kerschbaummayr (USCI Innsbruck) 2:10.95
2. Katharina Thien (Grazer Short Track Dragons) 2:12.60
3. Anna Petutschnigg (SC Latella Wörgl) 2:16.29
5.000 Meter Frauen (4. von 4 Teilstrecken = Österreichische Staatsmeisterschaft 5.000 Meter)
1. Anna Molnar (USCI Innsbruck) 8:04.04
2. Natalie Kerschbaummayr (USCI Innsbruck) 8:08.69
3. Katharina Thien (Grazer Short Track Dragons) 8:17.13
Endstand Allround-Vierkampf Frauen:
1. Natalie Kerschbaummayr (USCI Innsbruck) 184.630 Punkte
2. Katharina Thien (Grazer Short Track Dragons) 186.724
3. Anna Molnar (USCI Innsbruck) 190.037
1.500 Meter Männer (3. von 4 Teilstrecken = Österreichische Staatsmeisterschaft 1.500 Meter)
1. Gabriel Odor (USCI Innsbruck) 1:53.88
2. Linus Heidegger (USCI Innsbruck) 1:54.54
3. Ignaz Gschwentner (USCI Innsbruck) 2:01.46
10.000 Meter Männer (4. von 4 Teilstrecken = Österreichische Staatsmeisterschaft 10.000 Meter)
1. Linus Heidegger (USCI Innsbruck) 14:00.73
2. Gabriel Odor (USCI Innsbruck) 14:28.43
3. Leon Stadlhofer (MNV Weißensee) 17:21.23
Endstand Allround-Vierkampf Männer:
1. Linus Heidegger (USCI Innsbruck) 161.152 Punkte
2. Gabriel Odor (USCI Innsbruck) 163.096
3. Leon Stadlhofer (MNV Weißensee) 194.253
Foto: Peter Maurer/ÖESV