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Der Sport und das Virus im Infight

Von THOMAS SCHATZ

Vor gut neun Monaten konnte man sich kaum vorstellen, dass die zu diesem Zeitpunkt so neue Pandemie unsere Welt so aus den Angeln heben würde. Auch im Sport ist seit der Covid19-Krise nichts mehr so, wie es war. Eine Zäsur für den Breiten- und Spitzensport in einem bisher unbekannten Ausmaß. Nach einem Hoffnungsschimmer im Sommer mit teilweise Lockerungen und gut gemeinten Zugeständnissen, hat uns die Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen fester im Griff als je zuvor.

Ein Schlag – härter als ihn Mike Tyson je setzen hätte können – für den gesamten Amateur- und Profisport. Die Einschränkungen, die durch die Bundesregierung gesetzt wurden, sind nicht immer nachvollziehbar und beschneiden das sportliche Leben in Österreich massiv. Wenngleich sie, auch wenn schwer greifbar, notwendig sind, um die Pandemie in den Griff zu bekommen.

Unsere Sportvereine, Kit des sportlichen und sozialen Lebens unserer Gesellschaft, müssen mehr oder weniger sinnvolle Verordnungen hinnehmen und somit wiederum einen beträchtlichen Anteil leisten, um dem unsäglichen Geschehen Herr zu werden. Aus Lust wird Frust.

Die Einschränkungen legen das rege Vereinseben und den damit verbundenen organisierten Sport für bewegungsaffine Menschen lahm. Alte und Junge sind betroffen. Die Einschränkungen sind massiv, und gerade im Breitensport verlässt viele Akteure der Mut. Funktionäre klagen über eine unsichere Zukunft, die eine Planung sportlicher und wirtschaftlicher Art verunmöglicht. Der erzwungenen Stillstand trifft vor allem unsere Kinder und Jugendliche. Die eingeschränkte Bewegungsfreiheit und das fehlende Sportangebot führt zwangsläufig zu sozialer Isolation. Der Breitensport für die Jugend hat eine wichtige Funktion in unserer Gesellschaft. Neben der Ertüchtigung und sportlichen Ausbildung ist die soziale Funktion enorm wichtig.

Im Spitzensport sind die Problemstellungen anders gelagert, trotzdem aber nicht weniger dringlich. Großveranstaltungen wie die Olympischen Spiele und die Fußball-Europameisterschaft wurden verschoben. Rennen und Wettkämpfe finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Fehlen die Zuschauer, fehlt auch die Begeisterung und damit die Essenz des Sports. Im Profizirkus fehlt dann auf Dauer wohl auch das nötige Geld.

Apropos Geld: Zu hinterfragen sind wohl gewisse Veranstaltungen wie die UEFA Nations League, in der Fußballer aus aller Herren Länder zusammenkommen, um bei einer mehr als fragwürdig Veranstaltung um die goldene Ananas zu kicken. Solche sinnlos Events mögen zwar die Kassa des Europäischen Fußballverbandes füllen, sind aber Salz in Wunden der viel geprüften Hobby- und Amateurvereine, die zum Nichtstun verdammt sind.

Ansonsten gilt das Prinzip Hoffnung, dass alles Sinn macht und diesem Fall auch gut ausgehen möge – im Sinne unserer Jugend sowie aller Freizeit- und Hobbysportler. Und auch aller unsere geliebten Stars und Teams, denen wir so gerne zujubeln – auch das macht den Sport aus.

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