Ist das Glas nun halbvoll oder doch halbleer? Zum einen ist Telfs in der dritten Ära von Werner Rott noch immer unbesiegt, zum anderen langte es in den drei Spielen auch nur zu drei Punkten. Das jüngste 1:1 gegen Wacker Innsbruck kann jedoch durchaus als Erfolg gewertet werden. „Auf Grund der Spielstärke der herangehenden Profis wollten wir es defensiver anlegen, die Räume eng machen, das Spiel einschläfern. Komplett gegen unseren eigentlichen Spielstil. Aber das ist uns in der ersten Halbzeit gut gelungen. Auch wenn Wacker mehr vom Spiel hatte. Zwingende Chancen gab es auf beiden Seiten keine“, so Telfs-Co-Trainer Daniel Osl. Nur einmal pennte die Telfer Defensive. Elvin Ibrisimovic, einer von mehreren Akteuren aus dem Profikader, ließ sich nicht lange bitten, verwandelte einen Strafstoß zum 0:1.
Die zweite Hälfte begannen die Hausherren stark verändert. Nicht nur was die Aufstellung anlangte – Torhüter Christoph Häfele und Abwehr-Routinier Martin Struggl (der erst 16-Jährige Tobias Rohracher feierte sein Regionalliga-Debüt) mussten verletzt raus – sondern auch was die Spielanlage betraf. „Wir waren viel aggressiver. Und nach einer gewissen Umstellungsphase haben wir das Spiel, je länger es dauerte, immer besser in den Griff bekommen.“
Große Aufregung dann zu Beginn der „Rapid-Viertelstunde“. Marvin Kranebitter zieht alleine auf Wacker-Goalie Peter Weiss zu, wird aus Sicht der Grün/Weißen regelwidrig gestoppt. Doch die Pfeife von Schiedsrichter Barsan bleibt stumm. Sehr zum Ärger von Osl. „Wenn das kein Elfer war. Der war sowas von klar. Aber es ist heuer nicht das erste Mal, dass uns ein Elfmeter vorenthalten wird.“ Doch wie heißt es so schön auf lateinisch: „Fortes fortuna adiuvat – Den Mutigen hilft das Glück.“ Und mutig war die Entscheidung von Werner Rott allemal, Florian Patterer als Brecher in die Sturmspitze zu werfen und Marcel Hasslwanter für den ausgepumpten Julius Perstaller zu bringen. Und ausgerechnet Hasslwanter – feierte ebenfalls sein Regionalliga-Debüt – war es vorbehalten, in Minute 92 für den vielumjubelten Ausgleich zu sorgen. „Die beiden Jungen haben ihre Sache sehr gut gemacht“, sprach „Osi“ von einem ob des späten Treffers glücklichen aber nicht unverdienten Punktgewinn. „Natürlich hätte Wacker das Spiel früher entscheiden können. Aber auf Grund der zweiten Halbzeit geht das Unentschieden in Ordnung.“
Telfs – Wacker Innsbruck 1:1 (0:1). Tore: Hasslwanter (92.); Ibrisimovic (40.).