Trotz Regen war`s richtig heiß

Volles Haus, typisches englisches Fußballwetter, zudem die höchst emotionale Verabschiedung von Telfs-Urgestein Daniel Osl: der Kampf um die Nummer Eins im Oberland versprach schon vor Spielbeginn einiges. Dass es aber dann so hitzig wurde, war zu diesem Zeitpunkt nicht absehbar. Aber der Reihe nach.

Nach zunächst nervösem Beginn nahm das Spiel zusehends Fahrt auf. Sowohl was das Tempo aber auch die Atmosphäre anlangte. Und um eines vorweg zu nehmen: Schiedsrichter Alexander Brugger wurde es von Betreuern und Spielern alles andere denn leicht gemacht. Nickeligkeiten und verbale Scharmützel standen an der Tagesordnung.

Die erste Großchance verzeichneten die Gastgeber. Michael Augustin bahnte sich im Stile eines Slalomläufers den Weg vor das Imster Gehäuse, verzog aber knapp. Im Gegenzug holte Telfs-Keeper Daniel Mittermair Rene Prantl von den Beinen. Der Gefoulte verwertete selbst zur Führung der Gäste, die in weiterer Folge die Chance auf das 2:0 ungenützt ließen. Richtig turbulent wurde es dann kurz vor dem Seitenwechsel. Erst zog sich der Imster Fabian Ponholzer eine klaffende Platzwunde zu, dann traf Tobias Kranebitter sehenswert zum vielumjubelten Ausgleichstreffer und Sekunden später hämmerte Marko Jovljevic das Spielgerät ans Lattenkreuz. Auch im zweiten Abschnitt änderte sich wenig am Spielgeschehen. Telfs mit mehr spielerischen Akzenten, Imst stets gefährlich.

Und es passte irgendwie ins Bild, dass der entscheidende Treffer durch Stefan Lorenz aus einem abgefälschten Schuss resultierte. „Im Grunde genommen hatten wir das Spiel weitgehend im Griff. Aber die entscheidenden Aktionen sind, wie schon so oft in dieser Saison, gegen uns gelaufen“, sah Telfs-Trainer Daniel Osl dem Elfmeterfoul an Rene Prantl eine klare, nicht geahndete Abseitsposition vorausgehen. „Und über manch andere Schiedsrichter-Entscheidung kann man auch diskutieren. So wurde uns ein klarer Elfmeter vorenthalten, hätte ein Bernhard Mittermair mit Gelb/Rot vom Platz gehen müssen.“ Was aber nicht der Fall war. Im Gegenteil: mit Julius Perstaller und Alen Kovacevic mussten zwei Telfer vorzeitig unter die Dusche.

Eine frühzeitige Abkühlung hätte auch manchem Spieler, Funktionär und Zuschauer gutgetan. Denn die Ereignisse die sich nach Spielende zugetragen haben, waren einfach nur zum Fremdschämen. Imst-Coach Hebert Ramsbacher dazu: „Es war ein heißes Derby. Und da sollte man jetzt nicht aus einer Mücke einen Elefanten machen. Alle tun gut daran, sich zu beruhigen.“ Was das Sportliche anlangt, sprach Ramsbacher von einem verdienten Sieg. „Nach so langer Zeit wieder mal die Festung Emat zu stürmen, ist schon besonders.“

Telfs – Imst 1:2 (1:1). Tore: T. Kranebitter (41.); Prantl (17.), Lorenz (82.). Gelb/Rot: Perstaller (72.), Al. Kovacevic (91., beide Telfs).

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