„Ich war nach den beiden überlegenen Siegen nicht himmelhoch jauchzend. Und nach der ersten Saisonniederlage bin ich jetzt auch nicht zu Tode betrübt“, kommentierte Imst-Trainer Herbert Ramsbacher am Tag nach der 0:1-Niederlage im Regionalligaspiel in Kufstein seinen Gemütszustand. Freilich hatte vorher auch er mitbekommen, dass der Euphorisierungsgrad im Umfeld des SC Imst ein hoher ist, so manch einer schon wieder vom Profitum geträumt hat.
Bis dahin ist es ein unendlich langer Weg. Und zumindest in Kufstein haben die Imst-Kicker ihre Hausaufgaben überhaupt nicht gemacht. Entsprechend kritisch fiel auch die Spielanalyse von Ramsbacher aus: „Die Kufsteiner haben mit extremer Härte agiert. Da muss man sich dann eben auch wehren, wenn man schon merkt, dass das spielerische Element nicht zum Erfolg führt. Die Kufsteiner hatten das Messer zwischen den Zähnen. Da hilft es dann nichts, wenn man zwei Meter vorher aufspringt, nur um einen harten Zweikampf zu vermeiden. Da hat uns komplett die Leidenschaft gefehlt.“
Die Startphase der Partie spielte natürlich auch den Gastgebern in die Hände, führte doch ein Tausenguldenschuss zur schnellen Kufsteiner Führung. „Wir haben alle gedacht, der Ball geht mindesten drei Meter über das Tor. Und plötzlich fällt der hinter unserem Keeper wie ein Stein runter. Mir ist heute noch schleierhaft, wie der reingehen konnte“, sagt Ramsbacher.
Kann passieren, doch was den Imster Kickern wirklich anzukreiden ist: Nach zwei Gelb-Roten für Kufstein (darunter eine für Ex-Imst-Spieler Roland Gercaliu) fanden sie überhaupt kein Mittel, um die Defensive der Festungsstädter zu knacken. Das war schlichtweg mau!
Chance auf Wiedergutmachung haben die Oberländer freilich schon am kommenden Samstag, wenn ab 18 Uhr Wörgl in der Velly-Arena gastiert.