Eine „unfassbare lange Vorbereitungszeit“ (O-Ton Trainer Herbert Ramsbacher) neigt sich langsam dem Ende entgegen. Ab kommenden Wochenende rollt in der Regionalliga Tirol wieder der Ball. Und der SC Sparkasse Imst empfängt dabei am 1. August ab 18 Uhr den SV Hall. Die Zielsetzung ist klar: Die Löwen sollen in der Velly Arena gebändigt werden. Wie Ramsbacher überhaupt meint: „Im eigenen Stadion kann die Zielsetzung gegen jeden Gegner nur heißen, einen Dreier einzufahren.“
Die vergangenen Monate waren auch für den SC Imst gar seltsame. Bereits im November kam Ramsbacher als Nachfeuer für den geschassten Trainer Sladjan Pejic. Dieser führte in der Folge Einzelgespräche mit allen Spielern, um ihnen seine Philisophie zu erläutern und auch deren Vorstellungen einzuholen. Im Jänner startete die Frühjahrsvorbereitung. Bis zum Saisonstart lief alles perfekt – ehe Corona allen Sportlern einen Strich durch die Rechnung machte.
Als es im Frühjahr dann die erste Lockerungsmaßnahmen gab, waren auch in Imst alle froh, wieder auf den Platz zurück kehren zu dürfen. „Da ist einem dann aber bald der Schmäh ausgegangen. Denn richtig Sinn hat das Training natürlich erst dann wieder gemacht, als auch wieder Zweikämpfe möglich waren.
In den jüngsten Vorbereitungsspielen wurde dann auch das neue System von „Ramsi“ erkennbar. Er setzt auf hohes Pressing – und will, dass seine Mannschaft möglichst viel am Ball ist. Ein starkes Resultat erzielten die Imster unter anderem beim 2:2 in Hard, eine Mannschaft, die vorher alle Vorarlberger Regionalligsten geschlagen hatten. „Gut war die Leistung dort aber keineswegs. Aber wenn man dann trotzdem ein Remis holt, lässt sich darauf aufbauen. Wir haben aber noch gehörig Luft nach oben.“
Die soll tunlichst schon am Samstag gegen Hall ausgeschöpft werden. Ein für Ramsbacher durchaus besonderes Spiel, ist er doch selbst Haller. Und auch zu einem schnellen Wiedersehen mit Blitzabgang Marvin Schöpf kommt es, der letztlich bei den Löwen gelandet ist.
„Wir glauben an uns und werden gegen Hall natürlich voll auf Sieg spielen“, gibt der Trainer die Richtung vor. Der allerdings kadermäßig derzeit nicht aus dem Vollen schöpfen kann. Denis Muran, Neuzugang aus St. Johann, zog sich im allersten Training einen Knöchelbruch zu. Fabian Markl laboriert an einem Muskelfaserriss im Oberschenkel, Fabian Thurner an einem Kapselriss im Knie.
„Ramsi“ baut nichts desto trotz auf die Qualitäten seines Kaders. Weiß aber auch: „Allzu groß ist er mit 18 Feldspielern nicht. Deshalb ist es gut, dass wir ein Juniors-Team haben, welches dasselbe System wie die Kampfmannschaft spielt. Wird ein Spieler hochgezogen, weiß der sofort, was er zu tun hat.“
Zuletzt gab es noch einen weiteren Neuzugang bei Imst: Simon Stigger, Torwarttalent aus Haiming, hat seine Zelte in der Akademie abgebrochen und hat sich den Oberländern angeschlossen.
Und welche Zielsetzungen hat der Cheftrainer generell in dieser Saison? „Ich nenn da jetzt keine Platzierung. Wir gehen Schritt für Schritt. Letztlich müssen wir schauen, wie sich die neuen Spieler integrieren. Immerhin stehen bei uns neun Abgängen eben so viele Zugänge gegenüber. Das braucht dann natürlich seine Zeit.“
SC Imst, Zugänge: Fabian Ponholzer (Völs), René Schneebauer (Silz/Mötz), Marco Schultz (Altona 93), Deniz Muran (St. Johann), Stefan Lorenz (Garmisch), Loris Schmidt (Hessen Kassel), Mike Peier (Imst Juniors), David Oberortner (SVI), Simon Stigger (Akademie). Abgänge: Matthias Mimm (Prutz/Serfaus), Florian Mark (Prutz/Serfaus), Ronald Gercaliu (Kufstein), Dominique Nussbaum (Stubaital), Marvin Schöpf (Hall), Claudio Auer (Roppen/Karres), Nico Zebisch (Längenfeld), Manuel Ambrosig (Haiming).