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„Hoffentlich geht’s bald los“

Als Extremradsportler sorgte der Längenfelder Patric Grüner über Jahre für Schlagzeilen – unter anderem mit seinem Sieg beim Race Around Austria 2018 oder seiner Teilnahme am Race Across America ein Jahr vorher. Diese „Mördertouren“ hat er inzwischen hinter sich gelassen, wechselte ins neue Radteam Blacksheep Portixol Group, in dem auch Andreas und Daniela Traxl-Pintarelli aktiv sind. sportszene.tirol sprach mit dem 34-jährigen Ötztaler.

sz: Als Extremradsportler warst du ein ganz Großer deines Fachs. Der Rückzug kam überraschend. Was waren eine Beweggründe?

Grüner: Ich habe den Extremsport zwölf Jahre lang mit großer Leidenschaft betrieben. Zuletzt war es ganz einfach so, dass die finanzielle Lage nicht mehr zu stemmen war. Die nötigen Sponsoren aufzutreiben, wird immer schwieriger. Und aus der eigenen Tasche 50.000 bis 70.000 Euro für die eigentlich anvisierte Teilnahme am Race across America aufzutreiben, war ich nicht bereit. Das Race Around Austria wäre noch möglich gewesen, aber ich bin einfach von dieser Aktivität nicht mehr zu 100 Prozent überzeugt.

sz: Wie schauen deine aktuellen Pläne aus?

Grüner: Vorgesehen ist, dass ich noch zwei, drei Jahre lang für Andis Team Bergrennen und Marathons fahre. Das lässt sich auch deutlich einfacher mit meinem Job in der heimatlichen Frühstückspension in Längenfeld vereinbaren.

sz: Habt ihr da schon länger verhandelt?

Grüner: Gespräche hat es eigentlich während des gesamten Winters schon gegeben. Wir haben dann schnell zueinander gefunden.

sz: Die Corona-Krise hat natürlich euch euren Team Blacksheep Portixol Group einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht.

Grüner: Das kann man laut sagen! Der Rennplan 2020 wurde komplett durcheinander gewirbelt. Trotzdem hoffe ich, dass es jetzt bald los geht. Fix sind jetzt einmal drei Rennen: Die Reither Trophy im Alpbachtal am 12. Juli, der Kufsteiner Radmarathon am 6. September und Ende Oktober der Neusiedlersee Radmarathon.

sz: Geplant war deutlich mehr?

Grüner: Selbstverständlich! Imster Radmarathon, Arlberg Giro, Thannheimer Radmarathon – wir wären überall dabei gewesen.

sz: Teilweise gab’s während der Coronakrise strenge Ausgangsbeschränkungen. Konntest du trotzdem ausreichend trainieren?

Grüner: Während der tirolweiten Quarantäne sind alle Teammitglieder daheim geblieben. Das haben alle sofort unterschrieben. In bin in dieser Zeit zumindest zweimal täglich am Ergometer gesessen. Dazu kamen Krafttraining und Stabilisationsübungen. Ich fühle mich aktuell jedenfalls topfit.

sz: Das heißt, du könntest sofort loslegen?

Grüner: Auf jeden Fall! Wäre nächste Woche ein Rennen, würde ich mich zu 100 Prozent einsatzfähig fühlen. Da hat mein Trainer Daniel Rubisoier wieder grandiose Arbeit geleistet.

sz: Ist dein Trainingsprogramm jetzt ein völlig anderes als während deiner Extremsportkarriere?

Grüner: Die Trainingspläne wurden natürlich entsprechend adaptiert. Ich trainiere jetzt rund zehn Stunden pro Woche weniger, aber dafür extrem intensiv. Es benötigt einfach scharfe Einheiten, um dann auch die entsprechende Rennhärte zu haben.

sz: Hat sich sonst etwas geändert?

Grüner: Mit 34 bin ich nicht mehr der jüngste Fahrer. Die Regenerationszeiten sind deshalb andere geworden. Aber das lässt sich gut handhaben, denn schließlich kenne ich meinen Körper.

Patric Grüner sehnt den Saisonstart herbei.
Fotos: Privat/Patric Grüner

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