Drei Mountainbike-Asse aus dem Bezirk Imst scharren seit Wochen mit den Hufen! Die Auswirkungen der Coronakrise verurteilten Laura Stigger und Karl Markt aus Haiming sowie Gregor Raggl aus Roppen zur rennfahrerischen Untätigkeit. In der erste Phase des Lockdowns war nur Home-Training möglich. Seit einiger Zeit können sich die drei zumindest wieder für ausgiebige Ausfahrten auf den Drahtesel schwingen. Jetzt gibt es aber endlich Licht am Ende des Tunnels, denn der Radsportweltverband UCI hat für Herbst sowohl ein Weltcuprogramm aus dem Hut gezaubert, als auch eine Weltmeisterschaft in Leogang terminiert.
„Das ist natürlich richtig genial“, freut sich Laura Stigger, die sich aktuell noch im Lernstress für ihre Matura am SportBorg in Innsbruck befindet. Ein Rennen in Spanien ist die 19-Jährige bisher heuer gefahren, danach war Sendepause. „Das war schon sehr zäh, dass es gar keinen Rennbetrieb mehr gegeben hat. Umso größer ist jetzt die Vorfreude, dass es im Spätsommer doch wieder losgeht. Und eine Weltmeisterschaft im eigenen Land ist dann natürlich ein absolutes Highlight. Beim letztenmal habe ich ja nicht ganz schlecht abgeschnitten“, spricht die junge Sportlerin humorvoll ihren Husarenritte bei der Straßen-Weltmeisterschaft 2018 in Innsbruck an, wo sie sich als Juniorin sensationell die Goldmedaille geholt hat. Zuletzt radelte sie für Trainingszwecke unter anderem aufs Timmelsjoch.
Karl Markt ist mit 40 Jahren der große Routinier in der Mountainbike-Szene. „Ich habe mir schon erwartet, dass es irgendwann doch weiter geht. Die getroffenen Maßnahmen waren für mich teilweise auch übertrieben. Alle einsperren kann auch keine Lösung sein. Wohl oder übel habe ich dann halt viel am Heimtrainer gemacht, seit einigen Wochen fahre ich wieder normal im Gelände“, sagt der Haiminger. Der sich vor allem auf die WM in Leogang freut, nachdem er 2012 schon in Saalfelden dabei war. Wie es nach dieser Saison weiter geht, weiß Markt noch nicht: „So wie es derzeit aussieht, wird sich unser Möbel-Märki-Team wohl auflösen. Man muss abwarten, was danach passiert.“
Von der Teamauflösung ist auch Gregor Raggl, der ebenfalls für die Eidgenossen fährt, betroffen. Er bleibt dennoch gelassen: „Wenn es so kommt, ist es nicht überraschend. Der Teameigner hat immer gesagt, dass sein Engagement bis 2020 läuft. Ich hab inzwischen da und dort Gespräche geführt, auch die Variante, dass ich 2021 als Einzelfahrer unterwegs bin und die Weltcuprennen über das Nationalteam bestreite, ist auch ein eventuell gangbarer Weg.
Dass es im Spätsommer wieder losgeht – Auftakt ist möglicherweise die noch nicht endgültig fixierte Österreichische Meisterschaft im August in Hohenems – kommt ihm gerade recht: „Da es keine Rennen gegeben hat, konnte ich mein Training intensivieren. Ich bin derzeit sicher besser drauf, als ich es im Vergleichszeitraum anderer Jahre war.“
Was die WM in Leogang angeht, ist Raggl auch voller Vorfreude: „Damit hat niemand gerechnet. Und mir passt es gut, dass nicht in Albstadt gefahren wird, wo die WM ursprünglich stattfinden hätte sollen. Denn die dortige Strecke taugt mir überhaupt nicht.“