Normalerweise würde der FC Zirl am kommenden Freitag die zweite Mannschaft des FC Wacker Innsbruck zum großen Abstiegsgipfel empfangen. In der Landesliga müsste der FC Seefelder Plateau zum „Duell der Kellerkinder“ nach Fritzens. Die Ausgangslage in den verschiedenen Ligen hätte vier Spieltage vor Ende der Meisterschaft wohl spannender nicht sein können. Aber eben nur hätte. „Covid-19“, der unsichtbare Gegner, macht dem allen einen Strich durch die Rechnung. Anstelle der Kicker schwitzen aktuell nur die Funktionäre. Die Planungen für die neue Saison laufen auf Hochtouren. Das Transferkarussel dreht sich und dreht sich.
„Mancherorts ist das kein Karussell mehr, sondern eher eine Achterbahn“, kann sich Telfs-Coach Daniel Osl einen kleinen Seitenhieb auf die vermeintlichen Großeinkäufer nicht verkneifen. Beim Regionalligisten geht es in Sachen Neuzugänge recht beschaulich zu. Die zwei einzigen „Neuen“ sind zwei alte Bekannte. Michael Augustin, der eigentlich schon Zirl für die neue Saison zugesagt hatte, beendet seine Pause und kehrt ebenso zurück auf`s Emat wie Torhüter Christoph Häfele. „Am einen oder anderen Spieler sind wir noch dran. Aber dadurch, dass „Gustl“ und „Chrissi“ wieder zurückkehren, haben wir jetzt nicht zwingend einen Stress“, so Osl. Dessen Zukunft ist dagegen noch offen. „Ich bereite die Mannschaft jetzt einmal auf die neue Saison vor. Ob ich sie dann auch betreue, wird man sehen. Wenn sich kein Trainer findet, mache ich gerne weiter. Aber es hängt natürlich auch von einer etwaigen Lösung seitens des Verbandes ab, da ich ja bekanntlich keine Lizenz habe.“ Wer immer künftig auf der Telfer Trainerbank sitzt, muss auf die Dienste von Sejdo Kolic verzichten. Der muss nach seiner halbjährigen Leihe wieder zurück zu Silz/Mötz. Und auch die Gerüchte um Matej Dretvic halten sich hartnäckig. Dieser ist angeblich bei Wacker II im Gespräch.
Eine Menge Gesprächsstoff gibt es auch in Zirl. Kein Wunder, sind die nun am Markt freien Spieler doch heiß begehrt. So werden Harald Pichler, Stefan Milenkovic und Daniel Kraxner innige Kontakte zur Union nachgesagt. Die Namen Bergmann, Kapferer und Krismer werden immer wieder mit Clubs wie Telfs, Silz, Imst oder auch Schwaz in Verbindung gebracht. Eine für heute Montag anberaumte Spielerversammlung soll darüber Auskunft geben, welche Akteure sich eine Zukunft in Zirl vorstellen können. Wie die aussieht, ist weiter unklar. Der von Obmann Martin Plattner zuerst forcierte Gebietsliga-Rückzug scheint ob des TFV-Regulativs nicht möglich. Da die Saison 2019/20 nicht gewertet wird, könnte Zirl auf den Aufstieg in die Regionalliga Tirol verzichten und mit neun Minuspunkten in der Tiroler-Liga starten.
Dort herrscht, abgesehen von Silz/Mötz – sicherte sich bereits die Dienste von Clemens Walch und Ertugrul Yildirim – noch die berühmte Ruhe vor dem Sturm. „Wir haben uns mit der neuen Saison noch gar nicht beschäftigt. Die zu führenden Gespräche mit Trainer und Spieler stehen noch an“, so Völs-Obmann Christian Putschner. Gerüchte, dass zahlreiche Spieler mit Inzing-Vergangenheit (Hannes Alphons, Philipp Kircher & Co.) wieder zu ihrem Stammclub zurückkehren, wollte Putschner nicht bestätigen. „Davon habe ich bislang nichts gehört.“ Wenig neues gibt es auch bei Lokalrivalen Kematen. „Der neue Trainer steht mit Christoph Aschenwald ohnehin schon länger fest. Ansonsten gehen wir im Großen und Ganzen mit demselben Kader in die neue Saison“, so Obmann Arno Bucher. Lediglich die Zukunft von Marco Galovic ist noch offen. Zudem sollen einige junge Spieler beim FC Sellraintal Spielpraxis sammeln.
Was sich in der Landesliga in Sachen Spielertransfers tut und welche Akteure beim inzwischen schon traditionellen Bäumchen-Wechsle-Dich-Spiel zwischen Oberhofen und Stams mitmachen, erfährt der Fußballfan in den nächsten Tagen an selber Stelle.