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Aus dem Wohn- wird ein Turnzimmer

Am 11. März kehrte Tirol-Legionärin Katharina Schiechtl von einer Spanien-Reise mit der Fußball-Nationalmannschaft nach Bremen zurück, wollte dort mit Werder in der 2. Bundesliga weiter um Punkte kämpfen. Doch daraus wurde nichts. Schon am 13. März wurde das geplante Training wegen der Coronapandemie abgesagt. Seither ruht bei den Grün-Weißen der Ball.

„Mir geht’s soweit ganz gut, wobei mir natürlich der direkte Kontakt zu meinen Mitspielerinnen schon sehr fehlt“, erklärt die Imsterbergerin im Gespräch mit sportszene.tirol. Vom Verein gab’s für Kathi und Co. inzwischen Pläne für das Training alleine und zu Hause. „Ich geh laufen, was in Bremen noch problemlos möglich ist, mache Kraft-, Stretching- und auch Balleinheiten. Dafür muss natürlich dann auch mal das Wohnzimmer ziemlich frei geräumt werden“, lacht die 26-Jährige. Die auch die hauseigene Tiefgarage nutzt, um ihr Training abzuspulen.

Zusätzlich ruft der Verein nun zum Cyber-Training. Kathi Schiechtl: „Da steigen wir alle gemeinsam ins System ein und trainieren miteinander. Sicher ist das anfangs gewöhnungsbedürftig, aber auch eine gute Möglichkeit, um den Kontakt untereinander aufrecht erhalten zu können.“

Kraft- und Stabilisationsübungen in den eigenen vier Wänden gehören für Katharina Schiechtl aktuell zum täglichen Programm.

Für die Tirolerin ist das Hometraining gewissermaßen auch eine Beschäftigungstherapie. Denn die Universität, die sie eigentlich besucht, ist ebenfalls komplett geschlossen. „Ich mach da aktuell sehr viel am Computer. Was übrigens auch für die von mir bereits begonnene Trainerausbildung gilt. Alles bisher Gelernte kann ich nun schön dokumentieren“, sagt die Abwehrspielerin.

Aber ab wann kann im Norden Deutschlands endlich wieder regulär gekickt werden? „Das können wir derzeit alle nicht abschätzen. Ich trau‘ mich auch nicht zu prognostizieren, ob die Maßnahmen in Bremen über kurz oder lang nicht so verschärft werden, wie es in Tirol der Fall war. Aktuell versuchen wir natürlich alle, uns an die ausgegebenen Vorgaben zu halten. Und hinsichtlich Training ist halt aktuell noch mehr Eigenmotivation gefragt. Und plötzlich haben wir Zeit für Neues. Ich möchte etwa das Jongliere mit drei Tennisbällen lernen.“

In der aktuell weltweit angespannten Phase stand für Kathi Schiechtl kurzzeitig auch zur Debatte, nach Imsterberg zurückzukehren. „In Absprache mit meiner Familie sind wir dann zum Entschluss gelangt, dass die Situation aktuell für mich in Bremen besser ist. Wir halte aber natürlich laufend engen Kontakt via Telefon oder Computer“, erklärt Schiechtl.

Kathi kann mit der Situation in Bremen gut umgehen. Was ihr fehlt ist der direkte Kontakt zu ihren Mitspielerinnen.

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