Österreichs Kunstbahn-Asse runden ihre siebenwöchige Eis-Vorbereitung auf der Heimbahn in Igls ab, wo am kommenden Wochenende die Weltcupsaison 2019/20 eröffnet wird. Rechtzeitig vor dem Saisonstart werden die Verletzungssorgen weniger, einige Fragezeichen bleiben dennoch.
Das Positive vorweg: Jonas Müller, der zuletzt wegen Rückenproblemen pausieren musste, ist ebenso am Schlitten zurück wie Lorenz Koller. Der 25-jährigen Innsbrucker, dem vor zwölf Tagen in Rahmen einer Operation Knochensplitter aus dem rechten Ellbogen entfernt wurden, absolvierte am Dienstag mit Partner Thomas Steu erstmals wieder drei Läufe im vollen Renntempo. Einem Antritt beim Heimspiel, bei dem die Doppelsitzer im Vorjahr mit zwei Siegen alles überstrahlten, steht somit nichts mehr im Wege, wie schwer Kollers Handicap am Start wiegt, bleibt allerdings abzuwarten. Eine leichte Entwarnung gibt es auch bei Wolfgang Kindl, der seine Nackenprobleme wieder etwas besser unter Kontrolle hat. Ob und in wieweit Hannah Prock am Wochenende konkurrenzfähig ist, muss sich hingegen erst weisen. Die 19-Jährige, der nach einem Sturz in Altenberg eine schmerzhafte Steißbeinprellung zu schaffen macht und die zuletzt eine Woche pausieren musste, absolviert heute einen ersten Belastungstest auf der Bahn.
Bereits am Freitag wird es für einen Teil der ÖRV-Mannschaft ernst – Prock und Lisa Schulte müssen sich das Weltcupticket für den Saisonstart ebenso im Nationencup sichern, wie Nico Gleirscher und das neu formierte Doppelsitzer-Gespann Yannick Müller und Armin Frauscher. Madeleine Egle, David Gleirscher, Wolfgang Kindl, Reinhard Egger, Jonas Müller und Thomas Steu/Lorenz Koller sind gesetzt und damit für das erste Kräftemessen fix qualifiziert. Für die Gesetztenliste sind die Ergebnisse der drei vorangegangenen Weltcuprennen ausschlaggebend.
Das Rennwochenende in Igls wird am Samstag von den Damen eröffnet, anschließend folgt die Entscheidung im Doppelsitzer. Am Sonntag rodeln zunächst die Herren, abgerundet wird der Weltcupauftakt mit einer Team-Staffel.
Stimmen:
Lorenz Koller: „In der Bahn geht es schon wieder ganz gut, die aufgrund der Pause fehlende Sicherheit werden wir uns sicher noch erarbeiten. Am Start ist das Handicap erwartungsgemäß größer, natürlich sind noch Schmerzen dabei, aber raunzen bringt ja nichts. Wir werden die Sache positiv angehen, Vollgas geben und alles daransetzen, das Maximum rauszuholen.“
Jonas Müller:„Ich habe das Training vergangene Woche in Altenberg ausgelassen und ein paar Tage Ruhe gegeben, das hat sich definitiv gelohnt. Die Rückenbeschwerden sind soweit okay, ich bin zuversichtlich am kommenden Wochenende meine volle Leistung abrufen zu können.“
Wolfgang Kindl:„Meine Probleme mit dem Nacken sind leider nichts Neues und nur mit der richtigen Dosis aus Therapie und Training in den Griff zu bekommen. Ich investiere viel Energie und Zeit um diesen Spagat bestmöglich hinzubekommen, aktuell passt es ganz gut, wenn der Körper am Wochenende mitspielt, sollte ich in der Lage sein, um die Podestplätze mitzufahren.“
Rene Friedl (ÖRV-Cheftrainer und Sportdirektor): „Der Föhn und die Wetterkapriolen haben dem neuen Bahnteam bei der Eineisung das Leben sehr schwer gemacht und uns letztendlich wertvolle Trainingstage gekostet. Mit der Unterstützung eines vierköpfigen Bahnteams aus Königssee ist es jetzt deutlich besser, ich würde den Zustand der Bahn als gut, aber anspruchsvoll beschreiben. Unsere Verletzungssorgen sind nicht von der Hand zu weisen, nichtsdestotrotz bin ich davon überzeugt, dass wir beim Weltcupauftakt am kommenden Wochenende eine schlagkräftige Truppe am Start haben werden.“
Programm Weltcup Igls:
22.November
09:30 Uhr Nationencup
14:30 Uhr Training Gesetztengruppe
23.November
10:20 Uhr Damen/1. Lauf
11:45 Uhr Damen/2. Lauf
13:10 Uhr Doppelsitzer/1. Lauf
14:30 Uhr Doppelsitzer/2. Lauf
24.November
10:00 Uhr Herren/1. Lauf
11:40 Uhr Herren/2. Lauf
13.45 Uhr Team-Staffel