Der Weltcup-Auftakt im Rennrodeln auf Naturbahnen in Kühtai wurde zu einem Spektakel der Sonderklasse. Bei Kaiserwetter lieferten sich die Herren einen wahren Krimi – in dem der Südtiroler Patrick Pigneter am Ende um zwei Hundertstel die Nase gegenüber Michael Scheikl aus der Steiermark knapp vorne hatte und seinen 50. Weltcupsieg feierte. Damit waren die beide Athleten an der Spitze, die auch als die Top-Favoriten für den Gesamtweltcupsieg gelten. Rang 3 ging an Pigneters Landsmann Florian Clara.
Florian Markt aus Tirol lieferte sich ein Hundertstelduell mit Daniel Gruber um Rang 6. Bei der letzten Zwischenzeit lag er noch 4 Hundertstel voran, im Ziel hatte der Südtiroler um 12 Hundertstel die Nase vorne. Sebastian Feldhammer aus der Steiermark und Miguel Brugger belegten die Plätze 9. und 10.
Zwei Damen am Stockerl
Großartig agierte in Kühtai Österreichs Damen-Duo Riccarda Ruetz aus Tirol als Zweite und Tina Unterberger aus Oberösterreich als Dritte. Sie mussten sich nur Seriensiegerin Evelin Lanthaler aus Südtirol geschlagen geben, setzten zum Saisonauftakt damit mehr als eine Duftmarke. Für Ruetz, die im Sellraintal zu Hause ist, war ihr Heimrennen auf der neuen Bahn natürlich ein besonderes Highlight.
Die jungen Tirolerinnen Naomi Thöni und Hannah Nagele landeten auf den Rängen 8 und 9.
Michael Scheikl: „Es war am Ende arschknapp zwischen Patrick und mir. Aber Konkurrenz belebt das Geschäft – und die engen Zeitabstände sind für den Sport insgesamt super und zeigen, dass das Niveau sehr hoch ist. Der zweite Platz stimmt mich positiv für die restliche Saison. Heute kann ich mir nichts vorwerfen. Es waren einige Kleinigkeiten dabei, die bei dieser Konkurrenz entscheidend sein können.”
Florian Markt: „Es war zwischen Daniel und mir sehr knapp. Entschieden hat es sich in der letzten Kurve, die mir nicht so gut gelungen ist. Und wenn es so eng ist, darf man sich einfach keinen Fehler erlauben. Insgesamt blicke ich auf das Rennen in Kühtai aber positiv zurück.”
Riccarda Ruetz: „Ich war vor meinem Heimevent voller Vorfreude und Spannung. Im ersten Rennen muss man immer schauen, wo man eigentlich steht. Ich habe im Sommer gut gearbeitet. Und jetzt sieht man, dass ich vorne mitfahren kann. Es war riesig, dass so viele Leute da waren und meinen Namen gerufen haben.”
Tina Unterberger: „Letztlich war der Start gelungen, auch wenn der Bauchfleck im gestrigen Training nicht die feine englische Art war. Ich hab’ beim Raufgehen entlang der Bahn schon jeden Schritt gespürt. Leider verliere ich auf dieser Strecke schon am Start viel Zeit. Ich freu’ mich heute riesig für Ricci, die für uns die Kastanien aus dem Feuer geholt hat.”
Fotos: ÖRV/Andreas Ebermann