Es ist naturgemäß der große Kracher im Fußballbezirk Imst, wenn die beiden Regionalligisten Silz/Mötz und Imst aufeinander treffen. Am Dienstagabend ab 19 Uhr wird in Mötz jenes Derby nachgetragen, das im Herbst abgesagt wurde. Die Voraussetzungen: Die Spielgemeinschaft kann mit einem Sieg einen weiteren großen Schritt in Richtung Qualifikation für die Regionalliga West gehen. Die Imster wiederum sinnen auf Revanche, nachdem sie das bislang letzte Duell im August 2022 im eigenen Stadion mit 1:2 verloren hatten.
Seither hat sich einiges getan, ist die Mannschaft von Helmut Kraft nebst Kufstein das Top-Team in der Liga. Überraschend? Beim ersten Hinschauen vielleicht, ist die SPG doch erst im vergangenen Sommer in die Regionalliga aufgestiegen. Ein genauer Blick auf den Kader zeigt freilich, dass das alles so überraschend nicht kommt. Im Herbst meinte etwa auch Schwaz-Trainer Martin Hofbauer: „Die Offensive der SPG ist mit die beste in der ganzen Liga.”
Fakt ist auch: Yildirim, Stoppacher und Co. tun sich spielerisch in der Regionalliga leichter als in der Tiroler Liga. Dort machten die Gegner vor allem dicht, versuchten der SPG mit extremer Körperlichkeit zu begegnen. Jetzt spielen die meisten Gegner mit, bekommen die SPG-Kicker Platz. Und dann werden sie in der Regel brandgefährlich.
In Imst gibt es seit Jahren hohe Ansprüche. Nach viel Unruhe im Herbst mit dem damaligen Trainerwechsel ist großteils wieder Ruhe eingekehrt. Nach nur einem Punkt aus den bisherigen zwei Frühjahrsspielen sind die Top-Zwei aber nur nach mit einer marginalen theoretischen Wahrscheinlichkeit möglich. Dabei waren die Oberländer vor Beginn der Saison vom Großteil der Liga-Trainer als Favorit gesehen worden.
Trainer Bernhard Lampl arbeitet seit Herbst akribisch an einer Weiterentwicklung der Mannschaft. Stellte zuletzt auch berechtigt Forderungen, dass die Spieler selbst mehr Einsatz und Willen zeigen müssen. Die Frage bleibt, ob jene, die im nahen Umfeld des Vereines immer wieder öffentlich von einem Aufstieg in die 2. Bundesliga schwadronieren, der Mannschaft einen Gefallen tun, oder diese nur unnötig unter Druck setzen. Einfach mal das Trainerteam arbeiten und die Mannschaft kicken lassen, wäre wohl ratsamer!
Favorit im morgigen Derby? „Wir sind es nicht”, sagte Lampl am Wochenende. Aber es ist eine Binsenweisheit, dass solche Duelle ihre eigenen Gesetze haben…
Bild: Begegnen sich am Dienstag wieder: SPG Silz/Mötz-Kapitän Benjamin Kraft (links) und Ex-Profi Florian Jamnig vom SC Imst.